Als "ein forderndes, ein spannendes, aber unterm Strich ein gutes Jahr", bezeichnete Vorstandssprecher Friedrich Schopf das Geschäftsjahr 2021 für die börsenotierte Linz Textil. Das Unternehmen verzeichnete nach einem Rückgang im Geschäftsjahr 2020 eine Umsatzsteigerung von rund zehn Prozent auf 92,5 Mio. Euro. Der operative Cashflow vor Steuern war mit rund 10 Mio. Euro um 2,1 Mio. Euro niedriger als im Jahr zuvor, zog Schopf am Freitag in einer Pressekonferenz Bilanz.

Das Marktumfeld sei ein positives gewesen, Profiteure die Segmente Komfort, Outdoor, Online sowie die hochpreisigen Kundensegmente. Allerdings habe das abgelaufene Jahr komprimiert "so alles geboten, was eigentlich in den letzten 30 Jahren in der Textilindustrie passiert ist" - von einer überbordenden Nachfrage, ja gar einer Kaufpanik bei vielen Kunden über Preissteigerungen bei Chemikalien, Logistik, Verpackungsmaterialien bis hin letztlich zur Energiethematik im vierten Quartal, resümierte Schopf.

Diese "Kostensteigerungen über alle Bereiche" hätte man jedoch nicht zu 100 Prozent an die Kunden weitergeben können, erläuterte Finanzvorständin Eveline Jungwirth. "Trotz dieser Entwicklungen konnte das EBIT um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden auf 3,3 Mio. Euro", so Jungwirth. Der Rückgang im operativen Cashflow sei auf höhere Instandhaltungsaufwendungen zurückzuführen, da begonnen wurde, die ehemaligen Spinnereihallen in Linz zu sanieren und zu revitalisieren. Diese werden ab 2022 als Lager- und Logistikstandort an den oö. Industriebetrieb Plasser & Theurer vermietet.

Unverändert geblieben sei, dass "textile Halbfabrikate" (Spinnereien und Weberei) rund zwei Drittel des Gruppenumsatzes ausmachen, "textile Fertigfabrikate" (Vossen) etwa ein Drittel. Das Unternehmen beschäftigte zum Bilanzstichtag 532 Mitarbeiter, zwei Drittel davon in Österreich. Zehn sind in der Spinnerei in Landeck allerdings von einer Kündigung bedroht, da "wir jetzt Überlegungen anstellen müssen, bis zu 30 Prozent unserer installierten Kapazität zu reduzieren", erläuterte Schopf mit Blick auf die stark steigenden Energiekosten.

Die Eigenkapitalquote sank wegen einer Erhöhung des Working Capital - einer "expansiven Vorratshaltung aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise" - von 88 auf 84 Prozent, führte Jungwirth aus. Aufgrund einer der makroökonomischen Situation geschuldeten "sehr vorsichtigen Kürzung der geplanten Investitionen für die nächsten Jahre" werde freie Liquidität entstehen. Diese werde in einer Dividende von 28 Euro je Aktie ausgeschüttet, einer Basisdividende von 4 Euro sowie eine Liquiditätsdividende von 24 Euro. Insgesamt mache dies bei 300.000 Aktien 8,4 Mio. Euro aus, so Jungwirth.

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