Bekannte Lithium-Aktien wie Albemarle (WKN: 890167), SQM (WKN: 895007) und Livent (WKN: A2N464) sind seit dem Ende des Lithium-Hypes 2017 in einem Abwärtstrend gefangen. Es war zu einem überraschenden Überangebot an Lithium gekommen, sodass die Kapazitäten der Minenbetreiber zu hoch waren.

Warum sich jetzt jedoch der Wind für Lithium-Aktien drehen könnte, erfährst du in diesem Artikel!

Warum Lithium-Aktien?!

Vor dem Aufkommen der Elektromobilität wurde Lithium vor allem in der Industrie zur Keramik- und Glasproduktion verwendet. Lithium ist jedoch auch ein wesentlicher Bestandteil und daher Namensgeber der Lithium-Ionen-Akkus. Auf absehbare Zeit dürfte sich kein Ersatz für das Leichtmetall finden lassen – ideale Bedingungen für Lithium-Aktien! Auch die viel gehypten Festkörperbatterien setzen im Kern auf Lithium als Ladungsträger.

Aufgrund der immer weiter steigenden Marktanteile von Elektroautos wird mittlerweile über die Hälfte des weltweit abgebauten Lithiums für die Batterieproduktion verwendet. Dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach nicht umkehren: Elektroautos erreichen immer bessere Reichweiten und werden gleichzeitig immer günstiger. Und wie Tesla (WKN: A1CX3T) zuletzt beim Battery Day demonstrierte, ist das Potenzial noch lang nicht ausgeschöpft.

Die Verkäufe von Elektroautos sollten also weiter ansteigen. Da überrascht es nicht, dass sich die Hersteller mit Produktionsplänen überschlagen. Allein Tesla will bis 2022 eine eigene Batterieproduktion in einer Größenordnung von 100 Gigawattstunden pro Jahr aufstellen. Bis 2030 sollen es 3.000 Gigawattstunden sein. Volkswagen (WKN: 766403) und andere Hersteller haben sich ehrgeizige Absatzziele für Elektroautos gesetzt. Die Welt braucht daher jedes Kilogramm Lithium, das sie kriegen kann.

Und weiter?

Aktuelle Branchenprognosen deuten jedoch darauf hin, dass es Mitte der 2020er zu einer großen Angebotslücke kommen könnte. Oder anders gesagt: Die Lithium-Lieferanten werden mit den Plänen der Autohersteller womöglich nicht mithalten. Die Batterieproduzenten werden sich also womöglich in wenigen Jahren um das verfügbare Lithium am Markt reißen.

Problematisch ist, dass die Erschließung einer neuen Lithiumproduktion nicht über Nacht möglich ist. Im Gegenteil: Es dauert mehrere Jahre von der Exploration bis hin zum Produktionsstart. Die Investitionen, um einen Lithium-Engpass Mitte der 2020er zu verhindern, müssten daher jetzt geschehen. Industrieexperten zufolge könnten die aktuell getätigten Investitionen jedoch nicht ausreichen.

Die Folge dieser Angebotslücke dürften dann steigende Preise für Batteriematerialien sein.

Jetzt Lithium-Aktien oder Lithium-ETFs kaufen?

Die Chance auf steigende Lithium-Preise könnte ein überzeugendes Argument darstellen, jetzt Lithium-Aktien zu kaufen. Denn höhere Verkaufspreise könnten die Gewinne steigern. 2018 erzielte die reine Lithium-Aktie Livent eine fantastische Gewinnmarge von rund 30 %, da die Lithium-Preise sehr hoch waren. Diese Margen könnten bei einem Lithium-Preisanstieg wiederkommen und satte Gewinne bringen.

Wir sollten jedoch auch nicht die benötigten Investitionen außer Acht lassen. 2019 investierte Livent stolze 184 Mio. Dollar in Maschinen und anderes Anlagevermögen – fast 50 % mehr als der Rekordgewinn aus dem Vorjahr. Daran dürfte sich in den nächsten Jahren aufgrund der immensen benötigten Investments nichts ändern. Es könnte daher noch viele Jahre dauern, bis aus den Papiergewinnen von Livent auch ein nennenswerter freier Cashflow resultiert. Und der ist es, auf den Investoren am Ende des Tages schauen sollten.

Weiterhin ist zu beachten, dass sich in der Welt der Lithium-Produktionstechnologie gerade einiges tut. Heute wird Lithium vor allem durch Verdunstung aus Salzwasserseen und durch Abbau lithiumhaltiger Mineralien (Spodumene) gewonnen. Es treten jedoch neue Technologien auf den Plan, wobei insbesondere die Extraktion aus Lehm und aus Abwasser anderer Rohstoffprojekte hervorzuheben sind. Diese Technologien könnten sich in Zukunft als umweltfreundlicher und günstiger herausstellen.

Während ein Investment in einzelne Lithium-Aktien also keineswegs ein garantierter Gelddrucker ist, dürfte aber weiterhin gelten, dass die Batterieproduzenten sich jedes Gramm Lithium schnappen werden, das nicht niet- und nagelfest ist. Und Autohersteller wiederum werden das Gleiche mit Batterien machen. Der Absatz von Lithiumproduzenten und Batterieherstellern sollte also mehr oder weniger gesichert sein.

Vor diesem Hintergrund könnten – statt Lithium-Aktien – Lithium- und Batterie-ETFs eine interessante Option sein. Der Global X Lithium & Battery Tech ETF oder der L&G Battery Value-Chain UCITS ETF könnten zwei Anlaufstellen sein, die ich mir in nächster Zeit selbst näher ansehen werde.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2020