Der Zulieferer SAF-Holland leidet zunehmend unter der sich eintrübenden Lkw-Konjunktur und ist unter dem Strich in die roten Zahlen gerutscht. Nachdem im dritten Quartal des Vorjahres noch ein Überschuss von 15,2 Millionen Euro zu Buche gestanden hatte, verzeichnete SAF-Holland jetzt ein Minus von rund 3,5 Millionen Euro, wie das SDax -Unternehmen am Donnerstag in Bessenbach bei Aschaffenburg mitteilte. Vor allem die vollständige Abschreibung des Firmenwertes in der Region China belastete.

SAF-Holland hat nun ein umfassendes Programm zur Kostensenkung für sämtliche Standorte des Konzerns gestartet und will damit auf das sich abschwächende Marktumfeld für Trailer und schwere Lkw reagieren. Der Umbau in der Region Amerika soll weiter beschleunigt werden, wie Konzernchef Alexander Geis verdeutlichte. Wenn die Umstrukturierungen in China abgeschlossen seien, solle sich das operative Ergebnis dort im kommenden Jahr deutlich verbessern, hieß es weiter.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Trotz der schwachen Zahlen legte die SAF-Holland-Aktie am Vormittag um rund 5 Prozent zu und notierte zuletzt bei 7,41 Euro. Damit gehörte sie neben Deutz zu den besten Titeln im SDax. Seit Jahresbeginn haben die Papiere allerdings rund ein Drittel an Wert verloren und gehören damit zur Schlussgruppe in dem Index.

Im dritten Jahresviertel sank der Umsatz um acht Prozent auf 313 Millionen Euro, das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 90 Prozent auf 2,2 Millionen Euro ein. Gleiches gilt für die Marge, die auf 0,7 Prozent absackte, nachdem im Vorjahresquartal noch 6,6 Prozent zu Buche gestanden hatten.

Das eingebrochene Exportgeschäft aufgrund des Handelsstreits sowie Auftragsstornierungen und Streiks brockten SAF-Holland in China in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs einen Umsatzeinbruch und einen operativen Verlust ein. Während der Umsatz in der Region Europa, Naher Osten und Afrika leicht unter dem Vorjahreswert lag, kletterten die Erlöse in der Region Amerika. Dort laufen die Märkte aktuell noch rund. In Indien machte sich dagegen die anhaltende Marktschwäche negativ bemerkbar.

Seine bereits im September gesenkte Prognose bestätigte SAF-Holland. Demnach erwartet der Konzern für das Geschäftsjahr 2019 weiterhin einen Umsatz in der Bandbreite von 1,26 bis 1,3 Milliarden Euro, entsprechend einer Veränderung zum Vorjahr um null bis minus drei Prozent. Die bereinigte Ebit-Marge soll bei 6,0 bis 6,5 Prozent liegen.

Das Unternehmen stellt unter anderem Achsen und Fahrwerksysteme sowie Sattelkupplungen und Stützwinden für Lastwagen und Anhänger her und beliefert nach eigenen Angaben einen Großteil der führenden Nutzfahrzeughersteller. SAF-Holland beschäftigt weltweit mehr als 4000 Mitarbeiter und hat seine Unternehmenszentrale in Luxemburg, das Tagesgeschäft wird in Bessenbach bei Aschaffenburg gesteuert./eas/men/jha/

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AXC0222 2019-11-07/12:03

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