Für die Lufthansa (WKN: 823212) wird das Jahr einfach nicht besser. Der erhoffte Aufschwung im Sommer ist nicht eingetreten. Noch immer dümpeln die Passagierzahlen auf niedrigem Niveau vor sich hin. Die Euphorie direkt nachdem das Rettungspaket abgesegnet wurde, ist schon lange verflogen und inzwischen werden die Prognosen immer düsterer. Werden die Passagierzahlen im nächsten Jahr wieder auf das Vorkrisenniveau steigen? Oder vielleicht erst in fünf Jahren? Niemand kann das mit Gewissheit sagen. Daher ist es extrem schwierig, abzuschätzen, wie sich das Geschäft der Lufthansa entwickeln wird.

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen weltweit überwiegt der Pessimismus unter den Aktionären. Denn die Aktie nähert sich langsam immer weiter ihrem Allzeittief an. Aber ist es wahrscheinlich, dass es noch weiter runtergeht? Oder kommt jetzt der Wendepunkt?

Lufthansa macht kaum Fortschritte bei Eindämmung der Verluste

Das hängt ganz davon ab, wie schnell die Lufthansa ihre Kosten senken kann. Bisher sieht es in dieser Hinsicht nicht gut aus. Die erste Jahreshälfte war eine Katastrophe. Allein im zweiten Quartal ist ein Verlust von 1,5 Mrd. Euro angefallen. In der ersten Jahreshälfte sogar unfassbare 3,6 Mrd. Euro. Das laufende Jahr könnte auf einen Streich die Gewinne der vergangenen zehn Jahre aufzehren.

Denn bereits jetzt ist klar, dass es vorerst nicht besser werden wird. Im abgelaufenen Quartal ist mit einem weiteren hohen Verlust zu rechnen. Denn vor wenigen Wochen wurde eine Verschärfung der Sparmaßnahmen angekündigt. Die Flotte soll nun um 150 Flugzeuge verkleinert werden. Allein diese Maßnahme führt dazu, dass auf den Wert der Flugzeuge bis zu 1,1 Mrd. Euro abgeschrieben werden müssen.

Angesichts der extrem langsam zurückkehrenden Nachfrage hat die Lufthansa ihre Ziele für die Zahl der angebotenen Flüge, oder besser der angebotenen Sitzkilometer, erheblich nach unten korrigiert. Bisher sah die Planung vor, im Durchschnitt des vierten Quartals wieder auf 50 % des Vorjahreswertes zu kommen. Inzwischen plant die Lufthansa nur noch mit 20 bis 30 %.

Reicht das Geld?

Angesichts der neuen Turbulenzen, mit denen man nun zu kämpfen hat, stellt sich die Frage, ob die Lufthansa in den kommenden Quartalen über genügend Liquidität verfügt, um die Krise zu überstehen. Aktuell werden jeden Monat 500 Mio. Euro verbrannt. Der neueste Sparplan sieht vor, den Wert in diesem Winter auf 400 Mio. Euro im Monat zu reduzieren. Das ist zwar ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber 400 Mio. Euro pro Monat aus dem Fenster zu werfen ist pures Gift für den Aktienkurs. Hier müssen in den kommenden Monaten deulichere Fortschritte erzielt werden, um einen weiteren Kursverfall zu verhindern.

Dank der großzügig bemessenen Stützungsmaßnahme durch den Staat hat die Lufthansa zumindest noch genügend Geld, um den Mittelabfluss eine Weile zu verkraften. Denn am Ende des zweiten Quartals standen 11,8 Mrd. Euro an Liquidität zur Verfügung. Trotzdem ist es extrem wichtig, dass die Mittelabflüsse im kommenden Jahr spürbar reduziert werden. Aktuell plant die Lufthansa, im Laufe des kommenden Jahres wieder Mittelzuflüsse verbuchen zu können. Ob die Planung auch aufgeht, ist eine andere Frage.

Zudem muss sich die Lufthansa ab dem kommenden Jahr intensiv darum kümmern, wie die staatlichen Hilfen zurückgezahlt werden können. Denn in den kommenden Jahren werden die Zinssätze der gewährten Kredite deutlich ansteigen und die Finanzen zusätzlich belasten.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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