Die Lufthansa (WKN: 823212)-Aktie fällt und fällt. Inzwischen hat sie sogar den Tiefpunkt vom März hinter sich gelassen und nähert sich in riesigen Schritten dem Allzeittiefpunkt, der 2003 erreicht wurde. Auf bis zu 6,29 Euro ging es damals runter. Aktuell kostet eine Lufthansa-Aktie noch 6,93 Euro (Stand: 25.09.2020) und ist damit nur noch rund 10 % von dem Tief entfernt.

Aber ist es wahrscheinlich, dass es noch weiter runtergeht? Oder kommt jetzt der Wendepunkt?

Tatsächlich sieht es aktuell so aus, als würden sich die Probleme der Lufthansa nicht so schnell in Luft auflösen, wie man noch vor wenigen Wochen erwartet hatte. Bereits seit Ausbruch der Pandemie ist klar, dass der Konzern vor einer drastischen Transformation steht. Schon im Sommer wurde daher angekündigt, dass die Flugzeugflotte dauerhaft um 100 Flugzeuge verkleinert werden soll. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Annahmen noch zu optimistisch waren. Daher ist eine neue Sparrunde notwendig.

Lufthansa macht kaum Fortschritte bei Eindämmung der Verluste

Die erste Jahreshälfte war für die Lufthansa eine Katastrophe. Allein im zweiten Quartal ist ein Verlust von 1,5 Mrd. Euro angefallen. In der ersten Jahreshälfte sogar unfassbare 3,6 Mrd. Euro. Das laufende Jahr könnte auf einen Streich die Gewinne der vergangenen zehn Jahre aufzehren.

Denn bereits jetzt ist klar, dass es vorerst nicht besser werden wird. Im laufenden Quartal ist fest mit einem weiteren Verlust in Milliardenhöhe zu rechnen. Denn die neue Sparrunde sieht nun vor, die Flotte um ganze 150 Flugzeuge zu verkleinern. Allein diese Maßnahme führt dazu, dass auf den Wert der Flugzeuge von bis zu 1,1 Mrd. Euro abgeschrieben werden müssen.

Angesichts der extrem langsam zurückkehrenden Nachfrage hat die Lufthansa ihre Ziele für die Zahl der angebotenen Flüge, oder besser der angebotenen Sitzkilometer, erheblich nach unten korrigiert. Bisher sah die Planung vor, im Durchschnitt des vierten Quartals wieder auf 50 % des Vorjahreswertes zu kommen. Inzwischen plant die Lufthansa nur noch mit 20 bis 30 %.

Drohen neue Finanzlücken?

Daher kann man sich bereits ausmalen, dass auch das vierte Quartal, das sowieso traditionell eher schwach ist, katastrophale Zahlen liefern wird.

Angesichts der neuen Turbulenzen, mit denen man nun zu kämpfen hat, stellt sich die Frage, ob die Lufthansa in den kommenden Quartalen über genügend Liquidität verfügt. Aktuell werden jeden Monat 500 Mio. Euro verbrannt. Der neueste Sparplan sieht vor, den Wert in diesem Winter auf 400 Mio. Euro im Monat zu reduzieren.

Kurzfristig hat die Lufthansa zwar zweifellos dank der staatlichen Stützungsmaßnahmen genügend Geld auf den Konten, um den Geldabfluss zu verkraften. Denn am Ende des zweiten Quartals standen 11,8 Mrd. Euro an Liquidität zur Verfügung. Trotzdem ist es extrem wichtig, dass die Mittelabflüsse im kommenden Jahr spürbar reduziert werden.

Eine gute Nachricht in dieser Hinsicht ist, dass die Lufthansa ihre Prognose bestätigt hat, im Laufe des kommenden Jahres wieder Mittelzuflüsse zu erreichen. Sollte sich der Markt aber weiterhin deutlich schlechter entwickeln als geplant, ist eine erneute Anpassung dieser Prognose nicht ausgeschlossen.

Zudem muss sich die Lufthansa ab dem kommenden Jahr intensiv darum kümmern, wie die staatlichen Hilfen zurückgezahlt werden können. Denn in den kommenden Jahren werden die Zinssätze der gewährten Kredite deutlich ansteigen. Möchte die Lufthansa sich also nicht noch eine weitere, immer schwerer werdende finanzielle Last ans Bein binden, müssen die Kredite so schnell wie möglich zurückgezahlt werden. Solange die Lufthansa nicht zu nachhaltigen Gewinnen zurückkehrt, ist daher mit weiterem Druck auf den Aktienkurs zu rechnen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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