Nach der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und zwei arabischen Golfstaaten dringt Außenminister Heiko Maas auf direkte Gespräche zwischen Israel und den Palästinensern zur Lösung ihres jahrzehntealten Konflikts. Die Abkommen Israels mit Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zeigten, "dass ein friedliches Miteinander in der Region möglich ist und sie lassen auch erkennen, welches Potenzial darin für die Menschen in den beteiligten Ländern liegen kann", sagte er am Donnerstag nach Beratungen mit seinen Kollegen aus Jordanien, Ägypten und Frankreich. Das gelte für Israelis und Palästinenser ganz besonders.

In der vergangenen Woche hatten die VAE gemeinsam mit Bahrain die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel besiegelt. Die Unterzeichnung fand im Beisein von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus in Washington statt. Die Golfstaaten versprechen sich von den Abkommen wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber mit Israel vor allem eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran. Im Gegenzug für die Einigung will Israel die geplante Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland aussetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen.

Ägypten und Jordanien haben schon länger diplomatische Beziehungen mit Israel und gelten als Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern. Die Dynamik der Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den beiden arabischen Staaten müsse nun für "vertrauensbildende Maßnahmen" auch zwischen Israel und den Palästinensern genutzt werden, sagte Maas (SPD). Deutschland und Frankreich seien bereit, ihren Beitrag zu leisten. "Wir werden das konstruktiv begleiten, dort wo das gewünscht ist, und dort, wo wir die Möglichkeit dazu haben."/mfi/jku/DP/nas

AXC0225 2020-09-24/13:34

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