Nach seiner Fundamentalkritik an der Nato hat der französische Präsident Emmanuel Macron den "Reflexionsprozess" im Bündnis begrüßt. Das Mandat dafür müsse aber so gefasst sein, dass "existenzielle Fragen" der transatlantische Allianz beantwortet würden, sagte Macron am Mittwoch zum Abschluss des Jubiläumsgipfels in Watford bei London.

Die Nato müsse ihre heutigen Ziele sowie Rechte und Pflichten der Mitglieder bestimmen. Zu den Pflichten gehöre, Partner nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen, wie es beim Rückzug der USA aus Nordsyrien und der türkischen Militärintervention dort der Fall gewesen sei.

Der französische Präsident bekräftigte zudem die Notwendigkeit eines intensiven Dialogs mit Russland für Sicherheit und Stabilität in Europa. Dabei müsse es auch um einen möglichen Ersatz für den gekündigten INF-Abrüstungsvertrag für Mittelstreckenraketen gehen. Er glaube nicht, dass alle am Tisch der Nato Russland als "Feind" sähen, so wie es bei Gründung der Allianz vor 70 Jahren der Fall war.

Macron hatte der Nato den Hirntod bescheinigt und dafür heftige Kritik eingesteckt, unter anderem von US-Präsident Donald Trump./vsr/DP/men

AXC0236 2019-12-04/17:38

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