Mayr-Melnhof: Trotz Einmaleffekten mit Zuwächsen
14.05.2020 | 13:55
Ein Soll- und Ist-Vergleich der Quartalszahlen:
Mayr-Melnhof erzielte im 1. Quartal des Geschäftsjahrs 2020 einen Umsatz von 646,6 Millionen Euro (plus 0,6%), ein EBITDA von 98,9 Millionen Euro (plus 8,8%), ein EBIT von 64,6 Millionen (plus 12,9%) und einen Nettoertrag von 45,1 Millionen Euro (plus 3,2%).
Der Bloomberg-Konsens rechnete beim Umsatz mit 653,0 Millionen Euro, beim EBITDA mit 102 Millionen, das EBIT wurde mit 68,0 Millionen erwartet und unterm Strich sollten 49,8 Millionen herauskommen.
Aktuell gibt es von Analysten 3x Kaufen, 0x Halten und 0x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 128,5 Euro - plus 4%.
Karton- und Faltschachtelhersteller Mayr-Melnhof ist im ersten Quartal 2020 trotz der Coronaviruskrise leicht gewachsen. Das gilt auch für das Ergebnis, trotz zweier größerer Einmaleffekte. Als Hersteller systemrelevanter Produkte - Karton und Kartonverpackung für Konsumgüter des täglichen Bedarfes - verzeichneten der Konzern eine gute Auslastung (weniger in hochspezialisierten Bereichen wie Kosmetikverpackungen). Dass das operative Ergebnis stärker als der Umsatz zulegte liegt vor allem an der Kartondivision, wo die Preise aufrecht erhalten werden konnten, bei sinkenden Inputkosten wie etwa Energie und Rohstoffe.
Dann gab es aber auch die Auflösungsvereinbarung des Vertrags mit dem ehemaligen CEO Wilhelm Hörmanseder in Höhe von 8,6 Mio. Euro, nachdem Peter Oswald übernahm. Und als Akquisitionseffekt aus der Erstkonsolidierung der Tann-Gruppe (Aktivierung des Auftragsstands und Vorratsbewertung) ein Minus von 7 Millionen.
Wegen der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Verwerfungen gibt Mayr-Melnhof keinen Ausblick für das Gesamtjahr. Das Ausmaß der bevorstehenden Rezession und die Folgen für den Konzern seien schwer abschätzbar. Auch wenn das Geschäft mit Karton und Kartonverpackungen für Güter des täglichen Bedarfs momentan gut laufe, „können wir schwer beurteilen, wieviel auf Verbrauch des Endkonsumenten bzw. auf Bevorratung zurückzuführen ist.”
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