Lionel Messi darf mit Argentinien seinen ganz großen Final-Traum verfolgen. Auch Dank des siebenfachen Weltfußballers stehen die "Gauchos" im WM-Viertelfinale. Beim 2:1-Erfolg über Fußballzwerg Australien traf der Kapitän zur umjubelten 1:0-Führung und brachte die Stadionränge zum Beben. Es war zugleich sein 1.000 Pflichtspiel in seiner Profikarriere, nebenbei übertrumpfte der begnadete Linksfuß sogar Argentinien-Legende Diego Maradona. Messi hält nun bei 9 WM-Treffern, ein Tor mehr als sein ikonischer Vorgänger. "Ich habe heute erfahren, dass es das Spiel Nummer 1.000 war. Ich lebe den Moment, ich genieße es und bin froh, dass wir einen weiteren Schritt gemacht haben und im Viertelfinale sind", sagt Messi.  "Natürlich sind wir jetzt unglaublich zufrieden über den Sieg", merkt man Argentiniens Nummer Zehn die Erleichterung an. "Wir sind in Führung gegangen und haben das Spiel kontrolliert, aber beim Anschlusstor auch unglaubliches Pech gehabt. Sie haben es uns am Ende schwer gemacht, aber das ist eine Weltmeisterschaft. Es war ein hartes Spiel, ein harter Tag, wir waren etwas müde." Messi: "Haben zittern müssen" Australien bewies nach einer mäßigen ersten Hälfte seine Comeback-Qualitäten, kam innerhalb der letzten Viertelstunde durch einen abgefälschten Schuss nochmal ran. "Dann haben wir noch etwas zittern müssen", sagt Messi. Denn auch das 2:2 lag in der Luft. Die "Socceros" blieben dran, verpassten aber in den finalen Atemzügen des Spiels durch Youngster Garang Kuol die perfekte Gelegenheit zum Ausgleich. Der Druck war bei Messi und seinen Teamkollegen deutlich spürbar: "Wir haben wegen der Chance in der letzten Minute noch etwas gelitten. Aber wir sind froh, wir haben es geschafft. Wir sind in der nächsten Runde." Scaloni: "Die Mannschaft hatte es nicht verdient, so zu leiden" Teamchef Lionel Scaloni erklärt: "Es war ein schwieriges Spiel, sie haben uns 'erstickend' unter Druck gesetzt. Es hat uns vor allem in der ersten Hälfte viel Kraft gekostet. In der Pause haben wir umgestellt. Ich denke, die Mannschaft hatte es nicht verdient, in den letzten Minuten so zu leiden. Wir hätten den Abstand vergrößern müssen." Nun bleiben der "Albiceleste" nach der nervenaufreibenden Partie nur ein paar Tage Zeit, sich zu regenerieren. Schon am kommenden Freitag (ab 20 Uhr im LIVE-Ticker) wartet das Viertelfinale gegen die Niederlande, die sich im Achtelfinale zuvor gegen die USA mit 3:1 durchsetzen konnten. "Das nächste Match wird ein sehr schönes Spiel zwischen zwei Traditionsteams. Es ist eine Ehre, gegen einen Trainer wie Louis van Gaal anzutreten", sagt Scaloni Hoffnung auf Respekt in Australien Für Gegner Australien endet nun das WM-Abenteuer in Katar. Mit dem Einzug in die Runde der letzten 16 sorgten die "Socceros" für reichlich Staunen. Trainer Graham Arnold kann seinen Spielern kaum etwas vorwerfen. "Ich bin unglaublich stolz auf meine Spieler. Alle haben alles reingehaut", spricht der 59-Jährige im Anschluss an die knappe 1:2-Pleite. "Das erste Tor von Messi war einfach ein Tor von höchster Qualität. Das zweite war ein Fehler und das hat es uns gekostet", analysiert Arnold das Spielgeschehen. Nach den nicht zu erwartenden WM-Erfolgen hofft der "Aussi"-Coach nun auf Wertschätzung im eigenen Land: "Ich hoffe, dass wir jetzt in Australien resepektiert werden." Die Truppe von "Down Under" ist bei dieser WM wahrlich über sich hinaus gewachsen. Coach Arnold kann mit einem Lächeln aus Katar abreisen und ist "unglaublich stolz auf die Jungs und auf ihren Auftritt".