Gewerkschaften PRO-GE und GPA erhöhen Schlagzahl – Warnstreiks stehen bevor

Wien (OTS) - Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben nach sechs Stunden die dritte Kollektivvertragsverhandlungsrunde mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) empört abgebrochen. Die Arbeitgeber machten ein Angebot in Höhe von 2,1 Prozent. "Das ist keine Sozialpartnerschaft auf Augenhöhe. Das beschämende Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist eine Verhöhnung der ArbeitnehmerInnen und angesichts ihrer Leistungen unter aller Kritik. Wir werden nun die Schlagzahl erhöhen und gemeinsam mit den BetriebsrätInnen der gesamten Metallindustrie die Beschäftigten direkt in den Betrieben informieren. Ab 27. Oktober wird daher die Arbeit in den Betrieben für Betriebsversammlungen unterbrochen und Beschlüsse für Warnstreiks getroffen. Ein Arbeitskampf steht bevor", sagen die beiden Chefverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Die Gewerkschaften kritisieren die unverantwortliche Vorgangsweise der Arbeitgeber bei den Verhandlungen scharf. Die angebotene Erhöhung ist meilenweit von den wirtschaftlichen Erfolgen der Metallindustrie entfernt, während die Beschäftigten durch die hohe Arbeitsbelastung und die massiv gestiegene Inflation zunehmend unter Druck stehen. Außerdem werden nach wie vor alle anderen berechtigten Forderungen der Gewerkschaften komplett abgelehnt. Lediglich bei der Zulage für die zweite Schicht können sich die Arbeitgeber eine Erhöhung von mickrigen 23 Cent pro Stunde vorstellen. Die jenseitigen Forderungen der Arbeitgeber zur exzessiven Ausweitung der Arbeitszeiten werden hingegen aufrechterhalten – dazu zählen die ganzjährige Ausdehnung der Sonntagsarbeit und der 60-Stunden-Woche, was unter anderem das Wegfallen von Überstundenzuschlägen zur Folge hätte.

"Trotz Hochkonjunktur, vollen Auftragsbüchern und Gewinnen, fordern die FMTI-Verhandler eine ganze Latte an Verschlechterungen für die Beschäftigten. Eine derartige Unverschämtheit muss selbst bei Unternehmern und Managern der Branche ein ungläubiges Kopfschütteln hervorrufen. Die Beschäftigten sind jedenfalls zornig und kampfbereit", versichern Wimmer und Dürtscher. Die ganze Verantwortung für den nun drohenden Konflikt mitsamt den damit verbundenen wirtschaftlichen Auswirkungen und der angespannten Stimmung in den Belegschaften liegt bei den Arbeitgebern. Ein weiterer Verhandlungstermin konnte nicht vereinbart werden. "Die Antwort auf diese respektlose Vorgansweise werden ab nächster Woche zigtausende ArbeitnehmerInnen in den Betrieben geben", sagen Wimmer und Dürtscher abschließend.