Das auf Einkaufszentren in Osteuropa spezialisierte börsennotierte Immo-Unternehmen Atrium Real Estate hat in der ersten Jahreshälfte die Coronakrise stark zu spüren bekommen. Die Mieteinnahmen lagen im ersten Halbjahr 2020 um mehr als 20 Mio. Euro unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, teilte die Firma am Mittwoch mit. Wegen Abwertungen steht unterm Strich ein hoher Verlust.

Die Nettomieterlöse betrugen 71,4 Mio. Euro, nach 92,2 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2019. Das ist ein Einbruch von 22,8 Prozent. Am Höhepunkt der Pandemie waren mit Ausnahme von Supermärkten, Drogerien und Apotheken die meisten Geschäfte geschlossen, mittlerweile seien 87 Prozent der Bruttomietfläche wieder geöffnet.

Allerdings haben noch nicht alle Geschäfte ihre Mieten bezahlt. "Zum heutigen Tag beträgt die Zahlungsquote im ersten Halbjahr hinsichtlich nicht gestundeter Rechnungen 76 Prozent, wovon 97 Prozent auf die Rechnungen des ersten Quartals und 53 Prozent auf die Rechnungen des zweiten Quartals entfallen. In Geld ausgedrückt bedeutet dies zehn Millionen Euro an unbezahlter Miete, wobei der bedeutendste Anteil mit 60 Prozent auf Verträge entfällt, die derzeit Gegenstand von Verhandlungen sind und deren Bezahlung im zweiten Halbjahr erwartet wird. 20 Prozent werden als Forderungsverluste anerkannt; der Rest soll zu gegebener Zeit eingezogen werden", heißt es im Zwischenbericht des Unternehmen.

Auf operativer Ebene weist Atrium Real Estate ein Ergebnis (EBITDA) von 61,6 Mio. Euro, nach 81,5 Mio. Euro aus. Unterm Strich, nach Steuern, steht im ersten Halbjahr ein Verlust von 62,8 Mio. Euro, nach 56,9 Mio. Euro. Der Verlust hängt damit zusammen, dass die Bestandsobjekte um 87,8 Mio. Euro abgewertet wurden.

Der Shopping-Center-Betreiber erwartet schwierige Zeiten und will deshalb heuer seine Ausgaben um 20 Mio. Euro senken. Investitionen in Höhe von 60 Mio. Euro wurden um zwei Jahre nach hinten geschoben. Infolge der Pandemie ist der Konsum eingebrochen, weil sich die Leute um ihre Finanzen sorgen. Die Einkaufslaune dürfte auch weiter gedämpft bleiben. "Die Ausgaben werden jedoch wieder anziehen, sobald die Angst abklingt und das Vertrauen zurückkehrt", prognostiziert Atrium im Ausblick.

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