BERLIN (dpa-AFX) - Die gescheiterte Fusion der Immobilienkonzerne Vonovia und Deutsche Wohnen ist aus Sicht des Berliner Mietervereins auch eine Niederlage für die SPD und ihre Senatsmitglieder. Regierungschef Michael Müller und Finanzsenator Matthias Kollatz hätten sich bei dem geplanten Zusammenschluss völlig unnötig in den Vordergrund gespielt, teilte der Verein am Montag mit. Die mögliche Übernahme von 20 000 Wohnungen von den beiden Konzernen betrachteten sie als Wahlkampfhilfe.

"Es darf vermutet werden, dass Berlin nun zu einem höheren Preis Wohnungen ankaufen muss, wenn Vonovia und Deutsche Wohnen noch bereit sind", teilte der Verein mit. Geschäftsführer Reiner Wild sagte, notwendig sei ein großer gemeinwohlorientierter Wohnungssektor. "Wohnraum gehört nicht an die Börse."

Vonovia hatte beim Übernahmeangebot für die Deutsche Wohnen das selbstgesetzte Ziel von 50 Prozent der Aktien nicht erreicht. Damit ist die geplante Fusion vorerst gescheitert. Mit ihr wäre ein neuer Immobilienriese mit bundesweit rund einer halben Million Wohnungen entstanden. 20 000 Einheiten aus dem Portfolio will nach wie vor das Land Berlin übernehmen./bf/DP/eas

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AXC0215 2021-07-26/16:03

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