ROSTOCK/SCHWERIN/BERLIN (dpa-AFX) - Eine etwaige Transfergesellschaft für das von der Schließung bedrohte Nordex-Rotorblattwerk in Rostock müsste allein das Unternehmen tragen. Anders als bei den MV-Werften werde im Fall des Windanlagen-Bauers das Werk eines intakten Unternehmens ins Ausland verlagert, stellte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) am Rande einer IG-Metall-Veranstaltung zur insolventen Werften-Gruppe in Schwerin fest. Derzeit verhandelt die Gewerkschaft über die Einsetzung einer solchen Transfergesellschaft und hofft auf die Übernahme des Standorts durch neue Investoren.

Die Landesregierung führt den Angaben zufolge weiter Gespräche mit Nordex, bisher sei noch keine Änderung der Haltung festzustellen. Man sei jedoch auch an andere Firmen herangetreten. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) betonte ebenfalls am Rande der Veranstaltung, dass sie sich beim Ausbau der Erneuerbaren Energien mehr Unterstützung vom Bund wünscht. "Die Windkraft gibt es vor allem auf See", betonte Schwesig die Bedeutung der Küstenländer für die angestrebte beschleunigte Energiewende.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium hatte wegen der Schließungspläne bereits reagiert. "Für das Gelingen der Energiewende und den ambitionierten Ausbau der Windenergie an Land werden alle vorhandenen Produktionskapazitäten, insbesondere die in Deutschland verfügbaren, benötigt", teilte eine Sprecherin bereits Anfang Mai mit. Seit Bekanntwerden der Nordex-Entscheidung bestehe ein sehr enger und regelmäßiger Austausch.

Nordex hatte Ende Januar angekündigt, die Rotorblatt-Fertigung in Rostock Ende Juni einzustellen. Davon seien rund 600 Mitarbeiter betroffen. Als Begründung nannte die Firma ein schwieriges Wettbewerbsumfeld und eine Verschiebung der Nachfrage nach größeren Rotorblättern, die nicht in Rostock hergestellt werden könnten./ssc/DP/stw

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AXC0358 2022-05-18/18:07

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