Größter Verlierer an der Wiener Börse im ATX-Segment ist heute Vormittag Andritz mit einem Kursverlust größer fünf Prozent. Gründe gibt’s zwei: Die Zahlen des 3. Quartals trafen die Erwartungen der Analysten nicht - siehe „Soll und Ist”: Dies ist im Wesentlichen auf Kostenüberschreitungen bei einzelnen Projekten im Geschäftsbereich Metals sowie einen Ergebnisrückgang im Geschäftsbereich Hydro zurückzuführen, der im Vorjahreszeitraum vom erfolgreichen Abschluss einiger Projekte sowie von einem hohen Serviceanteil positiv beeinflusst worden war. Im Vorjahr gab es auch einen positiven Einmaleffekt von rund 25 Millionen Euro – im Wesentlichen aus dem Verkauf des Schuler-Technikzentrums in Tianjin. Trotzdem. Und außerdem ruderte der Konzern beim Ausblick ein wenig zurück. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet das Management zwar unverändert eine gegenüber dem Vorjahr stabile Umsatzentwicklung. Die Rentabilität (EBITA-Marge) der Gruppe wird jedoch aufgrund von im 4. Quartal 2018 gebildeten Rückstellungen von gut 20 Millionen Euro für kapazitive Restrukturierungsmaßnahmen in den Bereichen Metallumformung (Schuler) und Hydro deutlich unter dem Vorjahresvergleichswert liegen. Die um diesen Sondereffekt bereinigte Rentabilität (EBITA-Marge) sollte dennoch nahezu das Niveau des Vorjahres (7,1% ohne Sondereffekt; 7,5% berichtet) erreichen - das ist an sich unverändert zum bisher gültigen „in etwa” das Vorjahresniveau erreichen.

Der Auftragseingang von zusammen gut 6,2 Mrd. Euro in den abgelaufenen vier Vierteljahren ist ein „solider Arbeitsvorrat für das kommende Geschäftsjahr”, betonte Vorstandschef Wolfgang Leitner. Die Integration der heuer erworbenen Firmen - vor allem von Xerium Technologies (den Erwerb des US-Papiermaschinenzulieferers lässt sich Andritz - inklusive Übernahme der Nettofinanzverbindlichkeiten - etwa 833 Mio. US-Dollar kosten). - sowie selektive Kostenanpassungsmaßnahmen in einzelnen Geschäftsfeldern sind die wesentlichen Fokusthemen für die kommenden Monate.

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