Den Beginn machte Comgest-Fondsmanagerin Jasmine Kang mit dem Thema: „Chinesische A-Aktien: Chancen, Risiken und neue Player“, die auch gleich der Frage nachging, ob es denn die in China vielerorts ge- sehene Immobilienpreis-Blase wirklich gibt. In Summe des Landes gibt es ein klares Nein, das Kang mit den ebenso steigenden Einkommen begründet. Stellt aber auch nicht in Abrede, dass es in einigen Städten bereits eine Blase gibt.

Thiemo Storz von Wisdomtree gab ein Update zum Rohstoffmarkt und wagte einen Ausblick auf 2019: Der für Gold ist jedenfalls nicht ganz so schlimm, wie derzeit teil- weise gesehen.

„Green Finance - Das Kommissionsprojekt und die Konsequenzen für die Beratung“, hatte sich Prof. Otto Lucius, vom Österreichischer Verband Financial Planners verschrieben. Dass der Nachhaltige (‚grüne‘) Investitions- markt in Österreich höhere Wachstumsraten als in Deutschland aufweist begründet Lucius damit, dass sich hierzulande einfach mehr Marktteilnehmer um das Thema bemühen – allen voran die Vorsorgekassen.

„Trends im Zertifikate- Markt - Der Handel mit einer hochautomatisierten Plattform“ war Thema bei Judith Schmidt, Director der Bank Vontobel Europe AG – die, das Thema Nach- haltigkeit auch im Zertifikate-Bereich immer stärker Einzug nehmen sieht. Mit ein Grund, warum sich die Bank bereits erfolgreich um ein Nachhaltigkeits-Rating bemühte.

„Ein Umfeld im Wandel: 30 Jahre Impact Investing“, gab es bei Karl Banyai, Sales Director bei Jupiter Asset Management, der auch gleich ein (Nicht-)Beispiel für was denn Impact Investing überhaupt ist, lieferte: So gibt es in der Jupiter Global Enivronmental & Sustainable Strate- gie keine Bankaktien. Dies, da der Fonds in Unternehmen investiert, die Lösungsansätze für die Probleme dieser Welt bieten – und da ist es zu wenig, solche Unternehmen vielleicht per Kredit zu finanzieren.

„Investieren in Qualitätswachstumsaktien bei reduzierter Volatilität” - gab es bei Dieter Wimmer, Leiter Sales Austria bei Comgest – der auch gleich die Qualitätsaktie definiert: Geringe Schulden, gute Produkte und ein Markt, den man auch morgen noch braucht.

China. Jasmine Kang setzt im Comgest China Portfolio auf eine starke Konzentration von etwa 30 bis 35 Aktien. Und sucht dabei Wachstumswerte, bei denen sie bei der Qualität keine Abstriche machen muss. Denn ihrer Überzeugung nach, ist das langfristige Gewinnwachstum der Portfoliounternehmen der Treiber für die Performance. Wachstum und die Qualität desselbigen bemüht Kang auch beim Blick auf die an sich abnehmenden Wachstumsraten der chinesischen Volkswirtschaft: „Früher waren die Raten höher, heute ist die Qualität besser“. Dies, da sich die Volkswirtschaft immer mehr von ihrer Kapitalintensität und Exportorientierung löst und den Weg in den Heimmarkt sowie den Dienstleistungsbereich sucht. 

Rohstoffe. Thiemo Storz vom ETC-Anbieter WisdomTree geht davon aus, dass die Stimmung gegenüber Gold derzeit zu negativ ist – sein Indikator: die spekulativen Futures-Positionen drehten zuletzt ins Negative – erstmals seit 15 Jahren. Eine kleine Rally bis Jahresende bei Gold würde Storz damit nicht überraschen. In seinem Basis-Szenario sieht der WisdomTree-Associate das gelbe Edelmetall in einem Jahr bei rund 1320 US-Dollar je Unze notieren – 1510 sind es im optimistischen Szenario und 1080 im negativen Fall. Aktuell sind es rund 1180 US-Dollar.

Sein Favorit ist im Edelmetallbereich aber Silber, das wie Palladium mit einem Hauch Industriemetall überzogen ist. Die Nachfragetreiber – E-Mobilität und Photovoltaik – liegen auf der Hand, ebenso, dass es seit fünf Jahren ein Angebotsdefizit gibt. Und trotzdem sind die spekulativen Futures-Positionen auf einen historischen Negativwert gefallen. Nickel gefällt Storz ebenso – auch hier kommt das Stichwort E-Mobilität. Denn der Nickel-Anteil in den neuen Autobatterien ist stark steigend. Mehr zu Storz‘ Ausblick auf die Rohstoffmärkte gibt’s hier. (nur für professionelle Anleger!).

Japan. Dan Carter, Fondsmanager des Jupiter Japan Select, setzt in seinem Portfolio in der Regel auf 40 bis 45 Werte. Als drei Oberbereiche gibt es die Themen Governance, Demografie und Technologie – strukturelle Megatrends, sagt Carter dazu. Und warum jetzt in Japan investieren? Für Carter spricht das Gewinnwachstum des Gesamtmarktes dafür. Und das ist getrieben von tendenziell sinkenden Lohnkosten. Denn niemand verdient in Japan so gut wie ältere Mitarbeiter – und hier findet gerade ein großer Shift statt: viele ältere Mitarbeiter gehen in die Pension, junge kommen nach ... zu günstigeren Löhnen. Mehr zum Fonds und Investitionsbeispielen finden Sie hier (nur für professionelle Anleger!)

Zertifikate. Cash-Ersatzprodukte sind es, die Judith Schmidt zuletzt als Trend am Zertifikatemarkt speziell beschäftigten. Dies, um Großanlegern auch in Zeiten von ‘Strafzinsen’ die Möglichkeit zu geben, trotzdem Rendite mit ihren Cash-Anlagen zu erzielen. Dies mit einer Kapitalgarantie unterlegt lässt sich in Zeiten von Niedrigzinsen nämlich kaum umsetzen, außer bei langjährigen Laufzeiten - und damit geht wiederum der Charakter eines Cash-Ersatz-Produktes verloren. Der Vontobel-Lösungsansatz ist ein Fixkupon Express-Zertifikat mit Airbag und tiefem Strike. Als Basiswert dient der europäische Aktienleitindex EuroStoxx 50 mit eingebauter Verlustabdeckung von bis zu 50 Prozent – mehr dazu in den Präsentationsfolien. Das Ganze gibt es auch ohne Airbag, dafür mit höherer Verzinsung. Im Fall der Fälle ist hierbei aber auch das Risiko größer. Denn beim Airbag werden Verluste erst ab dem 51 Prozent als 1 gerechnet, ohne Airbag ist zwar bis minus 50 Prozent alles gleich, bei minus 51 sind es dann aber auch für den Anleger minus 51 Prozent. Dazu zeigte Schmidt, wie man sich seine Zertifikate gleich selbst konstruieren kann – dies auf der Vontobel- Plattform deritrade. Mehr dazu finden Sie hier bzw. hier (nur für professionelle Anleger!).

Impact. Ressourceneffizienz, Demografie und Infrastruk- tur sind die Investitionsschlagworte beim Jupiter Global Ecology Growth-Fonds. Gesucht sind bei Karl Banyai Unternehmen, die etablierte Produkte für die Probleme dieser Welt erfolgreich verkaufen – wie etwa der Portfoliotitel Lenzing. Denn das zu erwartende Wachstum der weltweiten Mittelschicht um eine Milliarde Menschen in den kommenden Jahren, zeigt nicht nur beim wachsenden Konsumhunger seine Spuren, denn dieser wiederum setzt die vorhandenen Ressourcen wie Wasser, Nahrung und Energie unter Druck. Der Fonds konzentriert sich auf 60 bis 70 Einzeltitel. Das ganze gibt es auch als Multi-Asset- Fonds-Variante namens Global Ecology Diversified - mehr zum Fonds und Investitionsbeispielen finden Sie hier (nur für professionelle Anleger!).

Absicherungsstrategie. Dieter Wimmer hat mit dem Comgest Global Equity Fund zwar einen mehrfach ausgezeichneten Aktienfonds im Portfolio, die trotz allem vorhandenen Draw-down-Phasen möchten trotzdem nicht alle Anleger mitmachen. Wimmers Antwort darauf ist der Comgest Growth Global Flex. Im Prinzip wurde über den Aktienfonds ein Absicherungsintrumentarium gelegt. Ziel ist dabei nach unten weniger als der Markt zu verlieren (der Draw down soll sich auf 15%, die Volatilität auf 8% beschränken). Nach oben soll dafür zwei Drittel der Performance mitgenommen werden. Das passiert ausschließlich über Short-Positionen auf einen Aktienindex-Futures, der eine hohe Korrelation zum jeweiligen Einzeltitel aufweist. Auch das jeweilige FX-Risiko kann abgesichert werden. Die Investitionsbereiche werden jedenfalls in fünf Kategorien eingeteilt: Alternde Bevölkerung, Digitalisierung, Schwellenländer, Produktivitätssteigerung und Marktanteilsgewinne.

ESG-Wildwuchs. Prof. Otto Lucius vom Verband Financial Planners scheiterte bewusst an der Definitionsfrage, was denn nun ESG-konformes Anlegen wirklich ist. Und prangerte den vorhandenen Wildwuchs. Wie auch einige Vorschriften der Aufsichtsbehörden, die demnächst für Anlageberater in Kraft zu treten drohen: „Wer glaubt, mit MiFID II, PRIIPS und IDD sei das Ärgste überstanden, den muss ich enttäuschen“, sagt Lucius. Seine aussagekräftigen Präsentationsunterlagen finden Sie hier (für qualifizierte Anleger!).

„Das nunmehr zehnte Jubiläum der Investment-Tage zeigt, dass sich die Kombination aus hervorragender Information und hochkarätigem Networking bewährt hat“, zieht Alexander Langgruber, Managing Partner von Yield Public Relations, ein Fazit. „Die zehnte Auflage wird mit Sicherheit nicht die letzte bleiben, die mittlerweile schon traditionellen Investment-Tage werden auch nächstes Jahr Anfang Oktober über die Bühne gehen“, so Langgruber.