Morphosys (WKN: 663200)-Aktien sind seit Anfang 2020 um fast 49 % im Wert gesunken (07.06.2021). Dabei fielen die Ergebnisse für das letzte Jahres (2020) sehr positiv aus. Mit seinem Krebsmittel Monjuvi schien das Unternehmen langsam den Weg von einer forschenden zu einer biopharmazeutischen Firma zu finden.

Doch im ersten Quartal 2021 enttäuschten die Monjuvi-Umsätze, sodass der Konzern einen Umsatzrückgang um 81 % melden musste. Das Ergebnis fiel abermals negativ aus.

Morphosys übernimmt Constellation Pharmaceuticals

Kompliziert gestaltet sich ebenfalls Morphosys jüngster Zukauf. Er wurde nicht allein mit Eigenmitteln und zusätzlichen Krediten bezahlt, sondern über eine Finanzierungspartnerschaft mit Royalty Pharma (WKN: A2P62D). Morphosys baut mit der Übernahme der amerikanischen Constellation Pharmaceuticals (WKN: A2JQTE) sein Onkologiegeschäft aus und sieht darin einen großen Vorteil.

Das Unternehmen erhält so Zugang zu den zwei Mitteln (Pelabresib (CPI-0610) und CPI-0209), die sich in der mittleren bis späten klinischen Erforschung befinden. Speziell im Bereich der Blutkrebs- und Behandlung solider Tumore gewinnt Morphosys hinzu. Doch das Münchner Unternehmen zahlt insgesamt 1,7 Mrd. US-Dollar für eine Firma, die bisher nur Verluste erwirtschaftet. Dies entspricht etwa dem 4,5-Fachen von Constellation Pharmaceuticals’ aktuellem Buchwert (07.06.2021). Die Übernahme soll im dritten Quartal 2021 abgeschlossen werden.

Das übernommene Mittel Pelabresib befindet sich in seiner dritten klinischen Entwicklungsphase und könnte somit bald eine Zulassung gegen Knochenmarkskrebs erhalten. CPI-0209 ist hingegen in der zweiten klinischen Forschungsphase und besitzt nach Morphosys Angaben das Potenzial, der beste EZH2-Inhibitor zur Behandlung von hämatologischen und soliden Tumoren zu werden. Sollte eines der beiden Mittel eine Marktzulassung erreichen, könnten Morphosys Umsätze deutlich steigen und schließlich nachhaltig Gewinne möglich werden.

Morphosys schließt Finanzierungspartnerschaft

Genau mit diesen Aussichten begründet der Konzern seine Übernahme. Doch um sie überhaupt zu ermöglichen, musste Morphosys mit Royalty Pharma eine Finanzierungspartnerschaft eingehen. Dabei zahlt Royalty 1,425 Mrd. US-Dollar im Voraus an Morphosys. Weitere 350 Mio. US-Dollar kommen über Entwicklungsfinanzierungsanleihen hinzu.

Darüber hinaus zahlt Royalty Pharma für die Mittel Otilimab, Gantenerumab und Pelabresib bis zu 150 Mio. US-Dollar an Meilensteinzahlungen. Royalty Pharma wird sich zudem für 100 Mio. US-Dollar an Morphosys beteiligen.

Doch es gibt auch Nachteile. So hat Royalty Anspruch auf 100 % der Lizenzgebühren aus den Nettoumsätzen von Tremfya(R), auf 80 % der zukünftigen Lizenzgebühren und 100 % der zukünftigen Meilensteinzahlungen für Otilimab, auf 60 % der zukünftigen Lizenzgebühren für Gantenerumab und auf 3 % der zukünftigen Nettoumsätze der im klinischen Stadium befindlichen Präparate von Constellation (Pelabresib und CPI-0209).

Ein erstes positives Zeichen

In diesem Sinne handelt es sich insgesamt eher um eine Art Tauschgeschäft, von der sich Morphosys einen Vorteil erhofft. Derzeit erkennt ihn der Markt noch nicht, aber dafür scheinbar die involvierten Manager. Sie haben zum Teil die aktuellen Kurse für einen Kauf von Morphosys-Aktien genutzt. Insgesamt ist und bleibt der Wert aber selbst für Investment-Spezialisten eine sehr schwer einzuschätzende Aktie mit einem hohen Spekulationsanteil.

Der Artikel Morphosys-Aktie: 1 komplizierte Übernahme und 1 positives Zeichnen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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