Wenn wir ein Kernproblem der Netflix-Aktie (WKN: 552484) auf eine simple Formel reduzieren, so können wir sagen: Es ist das schwächere Nutzerwachstum. Wenn es das Management nicht schaffen sollte, das Ruder herumzureißen, dürfte diese Growth-Geschichte auch operativ in Kürze enden.

Das ist zumindest das Szenario, das der breite Markt vermehrt einzupreisen scheint. Die Netflix-Aktie ist von einem Rallye-Fall zu einem Problemfall geworden.

Allerdings gibt es eine tiefergehende Frage: Woran liegt es, dass das Nutzerwachstum lahmt? Einige Analysten gehen genau dieser Fragestellung auf den Grund. Hier ist eine mögliche Antwort.

Netflix-Aktie: Das Kernproblem des Must-Have!

Die Bank of America hat sich im Rahmen einer kleineren Umfrage einen Überblick über den Streaming-Markt verschafft. 1.200 Verbraucher sind demnach befragt worden, welche Streaming-Dienste sie nutzen. Wenig überraschend gehört Netflix nicht nur dazu, sondern ist top-platziert.

Mit Blick auf die Umfrage haben 79 % der US-amerikanischen Verbraucher angegeben, auf Netflix zu setzen. Ein vergleichsweise hoher, wenn auch kein repräsentativer Wert. Innerhalb der Erhebung kamen Prime Video und Hulu auf 71 beziehungsweise 60 %. Übrigens: Das ist für mich ein starker Indikator dafür, dass der Streaming-Markt eben kein Winner-Takes-It-All-Markt ist.

Die Netflix-Aktie hat jedoch das Kernproblem, dass die Verbraucher zu einem hohen Prozentsatz in den USA auf dieses Streaming-Angebot setzen. Es ist quasi ein Must-Have-Service innerhalb des Marktes. Ein zu hoher Marktanteil bedeutet, dass das weitere Wachstumspotenzial eben vergleichsweise gering ist.

Positiv ausgedrückt heißt das mit Blick auf die Netflix-Aktie zwar, dass es eine starke Wettbewerbsposition gibt. Aber davon können wir uns im Moment eben kaum ein weiteres Wachstumspotenzial herauslösen.

Mag sein, aber …

Dass die Netflix-Aktie in den USA ein Must-Have zu sein scheint, sehe ich trotzdem als positives Signal. Im Endeffekt ist das ein Zeichen der Stärke. Für mich sogar eines dahin gehend, dass sich die Verbraucher zumindest nicht in Scharen von der Plattform trennen. Wobei diese Erhebung mit Vorsicht zu genießen ist: Sie ist schließlich klein und nicht unbedingt repräsentativ.

Aber es gibt einen Wettbewerbsvorteil anhand der Marktdurchdringung. Wachstum kam in den letzten Jahren sowieso eher aus internationalen Märkten. Das dürfte auch in Zukunft weiterhin der Fall sein.

Die Frage oder die Skepsis, woher weiteres Wachstum bei der Netflix-Aktie kommen soll, führt jetzt natürlich auch zu solchen Schlagzeilen. Aber, um ehrlich zu sein: Das ist für mich nicht zu dramatisch oder eine neue Erkenntnis. Es ist eigentlich das, was wir jetzt wissen und vor allem eingepreist sein könnte.

Der Artikel Must-Have: Ein Kernproblem der Netflix-Aktie! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien von Netflix. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.

Motley Fool Deutschland 2022