Im Nachhinein betrachtet beginnen solche Ängste bereits ein wenig übertrieben auszusehen. Jüngste Wirtschaftsdaten deuten auf eine anhaltend starke Wirtschaftsdynamik in den USA hin. Infolgedessen haben sich die High-Yield-Spreads in den USA allein seit Jahresanfang um 80 Basispunkte verringert. Dies zeigt, wie schnell die vorherrschende Marktstimmung kippen kann – auch, wie in diesem Fall, in die positive Richtung.

„In Europa gibt es jedenfalls keinen Mangel an Dingen, die richtig gut laufen könnten”, argumentiert Per Wehrmann, Head of European High Yield bei der DWS. Dies soll nicht leugnen, dass sich das fundamentale Risiko erhöht hat. Das Ausfallrisiko scheint etwas höher zu sein als in den letzten Jahren, insbesondere für Emittenten aus strukturschwachen und zyklischen Sektoren wie Einzelhandel, Investitionsgüter und Bau, und aus wirtschaftlich angeschlagenen Ländern wie insbesondere Großbritannien und Italien. Das gleiche gilt für Emittenten mit einem niedrigeren Rating und einem in naher Zukunft wesentlichen Refinanzierungsbedarf. Insgesamt bleiben die Ausfallraten jedoch sehr niedrig. „Da noch keine Rezession in Sicht ist, erwarten wir für die kommenden Monate keinen starken Anstieg in Ausfallraten, da die breite Mehrheit der Emittenten grundsätzlich relativ solide ist und keinen kurzfristigen Refinanzierungsbedarf hat”, so Per Wehrmann. Der Basisfall der DWS ist, dass diese in den nächsten 12 Monaten mit einer Verengung der Spreads rechnet.

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