In der Vergangenheit haben die Privatanlegenden in Deutschland mehrfach Nervenflattern bekommen und lieber mit Verlusten verkauft als abzuwarten und/oder das Depot entsprechend zu allokieren. Freilich ist das im Nachhinein immer leichter gesagt als im Hier und Jetzt rational beherzigt. Tatsächlich hilft es bisweilen, den offenen Diskurs mit Gleichgesinnten oder auch mit dem persönlichen Berater zu suchen und gemeinsam über sinnvolle Möglichkeiten zu sprechen. Traditionell befinden wir uns in einer Marktphase, in der klassische Kapitalschutzprodukte ebenso wie Klassiker des Teilschutz-Universums durchaus gut Konditionen bieten. Insbesondere Bonus- und Express-Zertifikate werden von Selbstentscheidern gerne genutzt, um trotz der Unsicherheiten weiterhin Renditen zu erzielen.

Immerhin gehen mehr als 57 Prozent der Anlegerinnen und Anleger, die bei der monatlichen Trendumfrage des DDV mitgemacht haben, davon aus, dass der Deutsche Aktien Index zum Jahresende bestenfalls um 14.000 Punkte pendelt, tendenziell sogar noch deutlich drunter bleiben dürfte. Bei der Onlinebefragung auf mehreren reichweitenstarken Finanzportalen nahmen mehr als 3000 Personen teil. Selbst die 27 Prozent Optimisten, die von einer Steigerung bis Jahresende von mindestens zehn Prozent ausgehen, kommen letzten Endes zu dem Ergebnis, dass selbst dann der deutsche Leitindex noch signifikant unter den Höchstständen vom Ende des zurückliegenden Jahres stehen würde.

Unter dem Strich zeigen sich Deutschlands Anlegerinnen und Anleger also auch dieses Mal risikoavers. Es bleibt aber bis auf Weiteres offen, wie sie sich verhalten werden. Die Handelsumsätze lassen zumindest erahnen, dass sich viele zunehmend zurückhalten und nicht den marktschreierischen Angeboten vermeintlicher Experten folgen. Ohnehin ist Gier weder gegenwärtig noch sonst ein guter Ratgeber. Zertifikate und Optionsscheine hingegen können in der richtigen Anwendung als Depotbeimischung durchaus ihre Stärken ausspielen. Der geschärfte Blick auf die Produktpaletten der Emittenten in Verbindung mit einer klaren Marktmeinung und offenen Gesprächen können sich durchaus als zielführend während der gegenwärtig schwierige Marktphase erweisen.