Der Kurs des Bitcoin ist derzeit wieder im Begriff zu steigen. Viele Spekulanten scheinen ihr Glück nun wieder mit der vermeintlich wertschaffenden Kryptowährung zu versuchen. Hoffen wir, dass alle hierbei auch die Risiken weiterhin auf dem Schirm haben.

Mit jedem kleinen Kurssprung scheint nun auch der Mut der Kryptospekulanten zurückzukommen. Noch vor wenigen Wochen scheute man sich nicht, den Bitcoin vom Transaktionsvolumen her mit einem Kreditkartenunternehmen zu vergleichen. Ein Vergleich wohlgemerkt, der vorne und hinten hinkte und zudem auch noch auf falschen Daten basierte.

Und auch weiterhin werden nun, wo der Bitcoin zwischenzeitlich wieder die Marke von 8.000 US-Dollar geknackt hat, muntere Vergleiche gezogen. Zwischen Äpfeln und Birnen, Mangos und Kiwis, oder auch Ananas und Bananen. Oder auch, wie neulich geschehen, zwischen dem Bitcoin und der „Marktkapitalisierung“ gängiger Währungen.

„Bitcoin die zwölftgrößte Währung“

Erst kürzlich las ich in diesem Sinne einen, hm, nennen wir es einfach mal interessanten Artikel, wonach der Bitcoin zwischenzeitlich die zwölfgrößte Währung unseres Planeten sei. Eine gewagte These, dachte ich gleich zu Beginn, die zudem noch von einem sehr bitcoinnahen Medium verbreitet worden ist.

Hiernach sei Bitcoin nun, wie gesagt, die zwölftgrößte Währung. Wobei natürlich gewisse Einschränkungen zu diesem Vergleich geführt hätten. So sei die Vergleichsbasis, mit der der Bitcoin verglichen worden ist, die volkswirtschaftliche Geldmenge M0, was vereinfacht ausgedrückt der im Umlauf befindlichen Geldmenge jeder Währung entspricht. Also Scheinen, Münzen, Goldstücke, Silberbarren … ja, auch die wurden in Waagschale gelegt.

Innerhalb dieses Rankings würde Bitcoin mit seiner „Marktkapitalisierung“ von 140 Mrd. US-Dollar nun einen rühmlichen zwölften Platz belegen. Gold sei nach wie vor die Währung Numero uno, den Rest lassen wir einfach mal hinten rüber kippen.

Dieser Vergleich, so der Autor, habe allerdings eine gewisse Aussagekraft bezüglich des Stands des Bitcoin als „Währung“, auch wenn er zugibt, dass der Bitcoin als Zahlungsmittel noch weiter hinten steht, was allerdings vollkommen normal zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei. Zudem würde für ihn bei diesem Vergleich „richtigerweise“ die monetäre Basis verglichen werden, ohne das Giralgeld der Banken mit einzubeziehen, was „verfehlt“ sei und die Aussagekraft wohl verzerren würde. Fragt sich an dieser Stelle nur, welche Aussage.

Bitcoin nicht die zwölftgrößte Währung

Wie du dir alleine anhand der Menge der Anführungszeichen und der latent schwelenden Ironie in meiner Zusammenfassung sicher bereits denken kannst, existieren hinsichtlich dieser Sichtweise durchaus einige Aspekte, die mir definitiv sauer aufgestoßen sind. Klar, ein paar Begrifflichkeiten wie Währung und Marktkapitalisierung scheinen hier ein wenig schief zu sein. Allerdings sind es andere Merkmale dieser Sichtweise, die primär kritisch hinterfragt werden sollten.

Zum einen: Wieso wurde an dieser Stelle die volkswirtschaftliche Geldmenge M0 gewählt, um eine rein digitale Währung mit den physischen Bargeldbeständen dieser Welt zu vergleichen? Und wieso vergleicht man hier die vermeintliche „Marktkapitalisierung“ (über den Begriff sollte der Autor möglicherweise noch einmal nachdenken) dieser physischen und nichtphysischen Geldbestände miteinander? Ein Vergleich, der in meinen Augen bereits sehr offensichtlich hinkt.

Denn zum anderen scheinen diese Vergleichsgrößen irgendwie vollkommen aus der Luft gegriffen zu sein. Natürlich existiert in der Volkswirtschaft nach wie vor die Geldmenge des physischen Geldes M0. In einer Welt, in der bargeldlose Transaktionen in vielen Bereichen allerdings immer wichtiger werden und auch digitale Transaktionen immer bedeutender werden könnten – was ja letztlich auch die einzige Legitimation für Kryptowährungen sein dürfte –, müsste diese volkswirtschaftliche Kenngröße doch eigentlich an Bedeutung verlieren, oder etwa nicht, lieber Kryptofan?

Vielleicht sollte man daher doch lieber auch das girale Geld in diesen Vergleich mit einbeziehen, um einen realeren, passenderen Vergleich ziehen zu können. Aber, ach ja. Dann erzielt man ja nicht die gewünschte Wirkung, wonach der Bitcoin möglicherweise die zwölftgrößte Währung ist.

Und um noch einmal auf die Vergleichsgrößen zurückzukommen: Wieso wird an dieser Stelle auf die Marktkapitalisierung verwiesen? Wieso nicht auf das tägliche Transaktionsvolumen des Bitcoin? Wieso nicht auf den Warenumschlag, der täglich mit Bitcoin getätigt wird?

Auch hier glaube ich die Antwort erneut zu kennen: Einfach weil es nicht in die gewünschte Richtung der Bitcoinfans zu gehen scheint. Deshalb hat man an dieser Stelle im Grunde genommen einen weiteren, fehlgeleiteten Vergleich von Äpfeln mit Birnen, Mangos und Kiwis vorgenommen, der vorne und hinten nicht passt.

Möglicherweise hätte ich noch eine weitere Vergleichsdimension für den Autoren parat, die vielleicht sogar passender ist und die man künftig ebenfalls in Erwägung ziehen könnte.

Bitcoin ist der größte Käse der Welt!

Wieso nicht künftig Bitcoin mit Käse vergleichen? Auch in Käse scheinen einige Investoren inzwischen ihr Geld anzulegen, in der Hoffnung, dass dieser reift und an Wert gewinnt. Auch dieser Käse liegt relativ ungenutzt einfach nur herum und wechselt ab und an seinen Besitzer.

Möglicherweise hätte der Bitcoin daher durchaus die Chance, der größte Käse dieser Welt zu werden! Eine Sichtweise, die nicht nur den hartgesottenen, nicht ganz realitätsnahen Bitcoinfans, sondern auch den Bitcoinkritikern gefallen dürfte.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Kryptowährungen. 

Motley Fool Deutschland 2019