Die größten US-Ölkonzerne ExxonMobil und Chevron haben im dritten Quartal heftige Geschäftseinbußen verkraften müssen. Niedrigere Öl- und Gaspreise sorgten trotz erhöhter Förderung für Gewinneinbrüche, wie die Quartalsberichte am Freitag zeigten. Der US-Marktführer Exxon musste das ganze Jahr schon Abstriche machen.

In den drei Monaten bis Ende September fiel Exxons Überschuss im Jahresvergleich um 49 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar (2,9 Mrd Euro), wie der Konzern mitteilte. Die Erlöse gaben um rund 15 Prozent auf 65,0 Milliarden Dollar nach, obwohl die Ölproduktion um drei Prozent auf 3,9 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag zulegte.

Exxons Bilanz litt auch unter hohen Ausgaben. Der Konzern erhöhte die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte um 17 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar, was wie schon im Vorquartal den Gewinn drückte. Vorstandschef Darren Woods sprach von "exzellenten Fortschritten" bei der langfristigen Wachstumsstrategie.

Anleger zeigten sich mit den Zahlen trotz der starken Rückgänge zufrieden und ließen Exxons Aktien um mehr als zwei Prozent steigen. Der Gewinn lag etwas über den Markterwartungen. Längerfristig betrachtet bereitet Exxon Investoren indes keine große Freude - in den letzten zwölf Monaten sank der Aktienkurs um über 15 Prozent. Schon im ersten Halbjahr hatte der Konzern deutlich weniger verdient.

Auch der zweitgrößte US-Ölmulti Chevron tat sich im jüngsten Quartal schwer. Verglichen mit dem Vorjahreswert fiel der Überschuss laut Unternehmensangaben um 36 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Mrd Euro). Chevron verzeichnete einen Umsatzrückgang um 18 Prozent auf 36,1 Milliarden Dollar, obwohl die Ölförderung um drei Prozent auf 3,0 Millionen Barrel pro Tag zulegte.

Der Rivale Shell hatte seine Ergebnisse schon am Donnerstag veröffentlicht und sich trotz des widrigen Marktumfelds überraschend gut geschlagen. Unter dem Strich blieb im dritten Quartal ein um Sondereffekte wie etwa Verkäufe von Unternehmensanteilen bereinigter Gewinn von 4,8 Milliarden Dollar (4,3 Mrd Euro). Das war zwar 15 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, aber deutlich mehr als erwartet./hbr/DP/he

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AXC0177 2019-11-01/16:59

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