Der als größter Staatsfonds der Welt geltende norwegische Pensionsfonds kann seine Geldanlagen in Kohle-, Öl- und Gas-Geschäfte weiter reduzieren. Das norwegische Parlament stimmte am Mittwoch dafür, dass der Fonds seine Richtlinien etwa bei Kohleinvestitionen verschärft und seine Veräußerungen von klimaschädlichen Anlagen ausweiten solle. Gleichzeitig sollen Milliarden in erneuerbare Energien investiert werden.

Durch die Zustimmung der Abgeordneten zu dem Vorschlag der Regierung dürfte der auch als Ölfonds bekannte Finanzbestand ein Stück weit grüner werden. Ein Sprecher der norwegischen Zentralbank sagte der Deutschen Presse-Agentur, nun müsse das Finanzministerium in Oslo die entsprechenden Details dazu formulieren.

Nichtregierungsorganisationen begrüßten den Entschluss. "Die Luft für Geschäftsmodelle auf Kohlebasis wird durch die Entscheidung aus Norwegen dünner", erklärte etwa Matthias Kopp von WWF Deutschland. Es sei positiv, dass der Fonds sein Geld nun erstmals auf direktem Weg in erneuerbare Anlagen stecken dürfe.

Der Staatsfonds wird mit den Einnahmen aus der norwegischen Öl- und Gasförderung gefüttert. In ihm werden knapp eine Billion Dollar verwaltet, etwa zwei Drittel sind in Aktien und Eigentümeranteile von Tausenden Unternehmen in mehr als 70 Ländern angelegt. Die Zentralbank verwaltet ihn im Auftrag des Finanzministeriums als Vertreter des Volkes. Er fungiert als Versicherung für zukünftige Generationen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann./trs/DP/fba

AXC0267 2019-06-12/19:52

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