Vor einiger Zeit habe ich mir das Kapitalrückzahlungsprogramm des Grafikkartenspezialisten NVIDIA (WKN:918422) angesehen. Zusammen mit einigen enttäuschenden Finanzprognosen und zu viel Inventar verkündete das Unternehmen einige Änderungen an seinem Kapitalrückzahlungsprogramm.

Werfen wir einen Blick auf diese Änderungen.

Ein kleiner Schritt für die Dividende

Die erste Änderung war eine Erhöhung der Dividende um 7 % von 0,15 auf 0,16 US-Dollar pro Aktie.

In meiner Kolumne hatte ich Folgendes geschrieben:

Ich erwarte nicht, dass NVIDIA in naher Zukunft einen großen Teil seines freien Cashflows für die Dividende verwenden wird. Es erscheint jedoch vernünftig zu erwarten, dass der Grafikkarten-Riese bei der nächsten Ankündigung einer vierteljährlichen Dividendenerhöhung mehr bieten wird als die 0,01 US-Dollar pro Aktie, die er beim letzten Mal geliefert hat.

Offensichtlich lag ich falsch. NVIDIA scheint bei der Quartalsdividende noch sehr vorsichtig zu sein. Zugleich erwarten die Analysten, dass NVIDIA für das gesamte Geschäftsjahr 2019 einen Gewinn pro Aktie von 7,23 US-Dollar erzielen wird.

Die aktuelle vierteljährliche Dividende von 0,16 US-Dollar pro Aktie – die auf Jahresbasis 0,64 US-Dollar pro Aktie entspricht – bedeutet eine Ausschüttungsquote von knapp 8,9 %, wobei hier der Analystenkonsens über den Gewinn pro Aktie für das Geschäftsjahr 2019 als Berechnungsgrundlage genutzt wird.

Im Vergleich zu mehreren Konkurrenten in der Chipindustrie ist diese Ausschüttungsquote niedrig. Intel (WKN:855681) zahlt beispielsweise derzeit eine Quartalsdividende von 0,30 US-Dollar, was einer jährlichen Dividende von 1,20 US-Dollar entspricht. Diese Zahl entspricht etwa 34,7 % des Nicht-GAAP-Ergebnisses je Aktie im Jahr 2017 und etwa 26,5 % des für 2018 prognostizierten Nicht-GAAP-Gewinns pro Aktie. (Nebenbei bemerkt, erwarte ich, dass Intel im Januar eine solide Dividenenerhöhung ankündigt.)

Ein weiteres Beispiel für einen großen Chiphersteller mit einer hohen Dividende ist Broadcom (WKN:A2ADV9). Das Unternehmen zahlt derzeit eine Dividende von 7 US-Dollar pro Aktie auf Jahresbasis – etwa 34 % des Gewinns pro Aktie, den die Analysten von dem Unternehmen für 2018 erwarten. Darüber hinaus sagte Finanzvorstand Tom Krause bei der letzten Gewinnschätzung den Investoren, dass „wir für 2019 eine weitere deutliche Erhöhung der Quartalsdividende erwarten“.

Es ist zu wünschen, dass auch NVIDIA seine Ausschüttungsquote beizeiten erhöht, um näher an die der oben genannten Wettbewerber heranzukommen.

Höhere Rückkäufe

Obwohl die Dividendenerhöhung moderat war, schien das Unternehmen mit der Erhöhung des Aktienrückkaufsprogramms aggressiver zu sein.

Bereits im Oktober bemerkte ich, dass das Rückkaufprogramm nur noch 1,16 Milliarden US-Dollar übrig hatte, was meiner Meinung nach weniger als 1 % der Marktkapitalisierung ist.

Zwei Dinge sind seitdem passiert. Zunächst fügte NVIDIA dieser Rückkaufgenehmigung 7 Milliarden US-Dollar hinzu und sagte in seiner Telefonkonferenz vom 15. November, dass sein Aktienrückkaufsprogramm „insgesamt 7,94 Milliarden US-Dollar bis Ende Dezember 2022 zur Verfügung hatte“.

Darüber hinaus ist der Aktienkurs seither stark gefallen, was zu einer deutlich geringeren Marktkapitalisierung führt. NVIDIA-Aktien werden zu einem Kurs von etwas unter 154 US-Dollar pro Aktie gehandelt, so dass die Marktkapitalisierung bei rund 96 Milliarden US-Dollar liegt.

NVDA-DATEN VON YCHARTS.

Die 7,94 Milliarden US-Dollar Aufstockung des Rückkaufprogramms dürften rund 8,3 % der insgesamt ausstehenden Aktien zu ihrem aktuellen Kurs ausmachen. Das ist ein weitaus größerer Einfluss als die vorherige Rückkaufermächtigung bei der bisherigen Marktkapitalisierung.

Jetzt werde ich ein Auge darauf haben, wie aggressiv NVIDIA dieses Rückkaufprogramm in den nächsten Quartalen durchführt, insbesondere angesichts des starken Kursrückgangs.

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Dieser Artikel wurde von Ashraf Eassa auf Englisch verfasst und am 29.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt NVIDIA. The Motley Fool empfiehlt Broadcom Ltd.