CEO-Bericht zeigt: Verbotene Pestizide in importierten Produkten sollen mit Unterstützung Österreichs toleriert werden

Wien (OTS) - Der heute von der NGO Corporate Europe Observatory (CEO) veröffentlichte Bericht [„Toxic residues through the back door“]
(https://www.ots.at/redirect/corporateeurope1) deckt auf, was seit
Jahren hinter verschlossenen Türen verhandelt wird: „Der Bericht zeigt, dass es massiven Druck gibt, weitere Hintertüren für gefährliche Pestizidrückstände zu öffnen. Und die EU-Kommission scheint auf Drängen Österreichs und sechs weiter EU-Mitgliedsstaaten darauf einzugehen. Im Bericht wird deutlich, wie die derzeitigen Verhandler über die Handelspolitik Druck auf unsere Standards ausüben. Die fortlaufenden Verhandlungen mit Kanada (CETA), das EU-Mercosur-Abkommen und die kürzlich wieder aufgenommenen Verhandlungen mit den USA gefährden die Standards in der EU. Das bedeutet unfaire Doppelstandards für Bauern und Bäuerinnen und neue Gefahren für KonsumentInnen. Hier braucht es sofort eine Kehrtwende!“ kommentiert Franziskus Forster von der ÖBV-Via Campesina Austria den Bericht.

„Wenn die EU ein Pestizid verbietet, darf sie keine Lebens- und Futtermittel importieren, die mit gefährlichen Rückständen davon belastet sind. Wenn wir eine Landwirtschaft wollen, die gut für die Gesundheit, die Artenvielfalt und das Klima ist, dann dürfen wir nichts importieren, was unsere Standards unterläuft. Denn das ist unfairer Wettbewerb für Bauern und Bäuerinnen. EU- Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hat im Gegensatz zu Handelskommissar Hogan bereits angekündigt, für importierte Produkte nur jene Mittel zuzulassen, die auch in der EU verwendet werden dürfen. Diese Forderung muss dringend umgesetzt werden. Nur so können faire Bedingungen für Bauern und Bäuerinnen geschaffen werden“, so Forster weiter.

Der gefahrenbasierte Ansatz muss konsequent umgesetzt und erhalten bleiben und die Handelspolitik muss grundlegend neu ausgerichtet werden. Deshalb unterstützt die ÖBV-Via Campesina Austria die Europäische BürgerInnen Initiative [„Save Bees and Farmers“]
(https://www.savebeesandfarmers.eu/) und die Plattform [„Anders
Handeln“] (https://www.anders-handeln.at/).

„Als bäuerliche Organisation setzen wir uns für einen schrittweisen Ausstieg aus synthetischen Pestiziden ein. Als Bauern und Bäuerinnen brauchen wir dringend Unterstützung für den Erhalt einer bäuerlichen und ökologisch vielfältigen Landwirtschaft. Nur so können wir eine Agrarwende schaffen, die gut für Bauern und Bäuerinnen ist und das Klima und die Artenvielfalt schützt. Wer verbotene Pestizide durch die Hintertür auf den Markt bringt, bestraft jene Betriebe, die heute bereits in die richtige Richtung gehen. Die Bauern und Bäuerinnen werden so mit Doppelstandards hintergangen. Wir sind überzeugt: Die Mehrheit in Europa will diese Agrarwende. – Und das können wir nur gemeinsam auf den Weg bringen.“, so Forster abschließend.

Hintergrundinformationen:

Corporate Europe Observatory: [Toxic residues through the back door: Pesticide corporations and trade partners pressured EU to allow banned substances in imported crops]
(https://www.ots.at/redirect/toxic)

Presseaussendung Global 2000: [Aufgedeckt: Chemische Industrie und USA drängen die EU, verbotene Pestizide auf importierten Produkten zu tolerieren] (https://www.ots.at/redirect/global2)