Rohöl ist das dominierende Thema beim Nominierungsprodukt VI zum Zertifikat des Monats, wie auch bei der Nummer VII. Ausnahmsweise werden die beiden Produkte damit in einer Art Sammel-Vorstellung präsentiert.

Rohöl zeigte zuletzt auf und scheint die jüngste Bandbreite zwischen 55 und 65 US-Dollar je Barrel (á 159 Liter) - siehe Chart - nach oben verlassen zu können. Am Markt werden zwei Hauptgründe für die Preisaufschläge in den vergangenen Wochen genannt. Zum einen wird auf das Teilabkommen im US/chinesischen Handelsstreit verwiesen. Das Abkommen ist zwar noch nicht unterzeichnet, die Einigung hat aber merklich zur Deeskalation zwischen den beiden großen Wirtschaftsnationen beigetragen, zumindest wird es am Markt so aufgefasst.

Zum anderen werden die steigenden Ölpreise mit den neuerlichen Produktionskürzungen durch das Ölkartell Opec begründet. Zusammen mit weiteren großen Fördernationen wie Russland hatte die Opec kürzlich beschlossen, bereits bestehende Kürzungen weiter zu verschärfen. Mit dem neuen Abkommen will die Opec+ vorerst insgesamt 2,1 Millionen Barrel Öl weniger pro Tag produzieren als im Oktober 2018. 1,7 Millionen Barrel Öl pro Tag davon wurden unter den Mitgliedsstaaten aufgeteilt, die restlichen 400.000 Barrel steuern zusätzlich (freiwillige) Staaten wie vor allem Saudi-Arabien bei. Effektiv beträgt die Kürzung im Vergleich zum jetzigen Produktionsniveau 500.000 Barrel Öl pro Tag.

Trotz der neuen Förderkürzung durch das Ölkartell Opec und den in der Opec+ verbündeten Staaten wie Russland dürfte sich die Lage am Ölmarkt auch 2020 grundsätzlich kaum verändern. Analysten sind skeptisch, ob der Schritt ausreicht, um das steigende Angebot, insbesondere aus den USA, auszugleichen. Grund: Bei den Ländern außerhalb der Opec erwartet die IEA im kommenden Jahr einen Zuwachs der Fördermenge um durchschnittlich 2,3 Millionen Barrel pro Tag. Damit liegt die aktuelle Prognose um 100.000 Barrel pro Tag höher als im Monat zuvor. Die Kürzung liegt (gegenüber 2018) bei 2,1 Millionen - 500.000 effektiv ab 2020... Entsprechend wird von Analysten für die nächsten Quartale auch eher eine Seitwärtsbewegung des schwarzen Golds rund um 60 US-Dollar erwartet (siehe Seite zuvor).

Nach Angaben der IEA lag die globale Nachfrage nach Rohöl im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 96,9 Millionen Barrel pro Tag. Die Organisation geht davon aus, dass sich das Volumen bis 2030 auf 105,4 Millionen Barrel pro Tag erhöht.

 

Die Société Générale hat derweil ihr Produktangebot an Inline-Optionsscheinen auf Brent Rohöl erneuert. Diese Optionsscheine besitzen eine obere und eine untere Knock-Out Barriere, die gemeinsam einen Kurskorridor bilden, in dem sich der Basiswert während der Laufzeit bewegen sollte. Insgesamt umfasst das Angebot an Inline-Optionsscheinen nun 804 Produkte auf Brent Rohöl.

So funktioniert’s. Jeder Inline Optionsschein besitzt eine obere und eine untere Knock-Out Barriere, die gemeinsam einen Kurskorridor bilden, in dem sich der Basiswert während der Laufzeit bewegen sollte. Solange der Kurs des Basiswerts bis zum finalen Bewertungstag des Optionsscheins weder die obere noch die untere Knock-Out Barriere berührt bzw. durchbricht, erhält der Anleger eine Rückzahlung in Höhe von 10,00 Euro pro Inline Optionsschein. Sollte jedoch die obere oder untere Knock-Out Barriere zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit berührt oder durchbrochen werden, verfällt der Inline Optionsschein nahezu wertlos und wird mit 0,001 Euro aus dem Depot ausgebucht.

 

So funktioniert's beim Nominierungsprodukt der BNP Paribas. Discount-Zertifikate gewähren einen Abschlag (Discount) auf den aktuellen Kurs des Basiswertes. Durch diesen „Rabatt“ (in diesem Fall 10,6%) werden mögliche Kursverluste des Basiswertes abgefedert. Im Gegenzug ist die Teilhabe an einem Kursanstieg durch den sogenannten Cap begrenzt. Discount-Zertifikate ­ermöglichen somit je nach Ausstattung in leicht steigenden oder leicht fallenden Märkten eine überproportionale Ertragschance.

Dieser Discount sichert jedoch nicht nur einen Renditevorsprung gegenüber dem Direktinvestment, sondern bildet gleichzeitig einen Sicherheitspuffer. Verluste erleiden Anleger erst, wenn der Basiswert unter den Kaufpreis des Discount-Produktes sinkt.

Für den Preisabschlag, der dem Anleger als Sicherheitspuffer dient, akzeptiert dieser ein begrenztes Kurssteigerungspotenzial, d.h. die Höhe des maximalen Gewinns des Produktes wird beschränkt. Das Discount-Zertifikat kann also den Kursanstieg eines Basiswertes nur bis zu einem vorher definierten Höchstbetrag (Cap) abbilden. So auch im Nominierungsfall: Entscheidend ist am Schluss der im Dezember 2020 auslaufende Future auf die Ölsorte Brent. Entsprechend dessen Preis wird das Discount-Zertifikat rückgezahlt, dies mit dem Maximalbetrag von 60 US-Dollar. Verkauft wird das Zertifikat aktuell mit rund 49 Euro, womit sich eine maximale Rendite von 10,5 Prozent ergibt - solange das schwarze Gold bei zumindest 60 US-Dollar je Barrel notiert. 

INFO Inline-Optionsschein auf Brent Rohöl

Emittent: Société Générale

Basiswert: Brent (ICE) Future

FX-Risiko: nein

Produkt: Optionsschein

Typ: Inline

Bewertungstag: 18.09.2020

oberes KO-Level: 85,0 US-Dollar je Barrel

unteres KO-Level: 52,5 US-Dollar

Barrierebeobachtung: kontinuierlich

max. Rendite (p.a.): 52,9% (74,8%)

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INFO Classic Discount-Zertifikat bezogen auf Oil Brent Future Dec 2020

ISIN: DE000CU0GUP4

Emittent: Commerzbank

Basiswert: Oil Brent Future Dec 2020

Produkt: Discount-Zertifikat

Typ: Classic

Bezugsverhältnis: 1:1

Ausgabetag: 29.01.2019

Bewertungstag: 27.10.2020

Cap: 60,0 US-Dollar

Discount: 10,6%

max. Rendite (p.a.): 10,5% (12,0%)

Währung Basiswert: US-Dollar

Währung Produkt: Euro

FX-Schutz: nein

Rückzahlung: Bar

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