Die Ölpreise sind am Mittwoch nach anfänglichen Kursgewinnen unter Druck geraten. Berichte über Streit zwischen wichtigen Ölförderländern über die Erfüllung von Förderquoten belasteten die Kurse. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 38,84 US-Dollar. Das waren 74 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 81 Cent auf 36,00 Dollar.

Ein Streit über die Einhaltung der Rohölförderquoten gefährdet laut Kreisen das anstehende Treffen der Opec+. Saudi-Arabien und Russland würden eine harte Linie fahren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf gut informierte Kreise. Im Fokus der Kritik stehen wohl vor allem der Irak und Nigeria.

Die Ölpreise gaben daraufhin vorherige Gewinne ab und rutschten in die Verlustzone. Die Preise hatten zuletzt merklich zugelegt. Dazu hatten auch Berichte über Fortschritte bei der Beschränkung der Fördermenge beigetragen. Die in dem Verbund Opec+ zusammengefassten Ölförderstaaten hatten sich im April darauf verständigt, die Produktion um 9,7 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren. Diese Kürzung gilt eigentlich nur für Mai und Juni. Danach sollte sie bisher schrittweise verringert werden. Hintergrund der Kürzung ist der Nachfrageeinbruch wegen der Corona-Krise.

Bisher war laut Bloomberg eine Verlängerung der aktuellen Kürzung um einen Monat im Gespräch. Es ist aber noch unklar, ob sich Saudi-Arabien und Russland darauf einigen können./jsl/la/jha/

AXC0233 2020-06-03/13:56

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