Die Ölpreise sind am Freitag etwas gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 64,95 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 25 Cent auf 58,77 Dollar.

Obwohl die Erdölpreise zuletzt etwas von der Entspannung im Verhältnis zwischen den USA und China profitiert haben, halten sich die Preisaufschläge in engen Grenzen. Nach wie vor liegen die Erdölpreise in der Nähe einmonatiger Tiefstände. Fachleute erklären die Zurückhaltung mit der Skepsis darüber, ob das Handelsabkommen zwischen den USA und China zu einer nachhaltigen Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte führt.

Außerdem gilt der Weltmarkt für Rohöl als gut versorgt. Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies auf jüngste Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA). Demnach werde die Versorgungslage in der ersten Jahreshälfte als "reichlich" beschrieben. Eine Ursache ist die steigende Fördermenge in Ländern außerhalb der Ölkartells Opec, vor allem in den USA. Zuletzt hatte die amerikanische Produktion von Rohöl ein neues Rekordhoch von 13,0 Millionen Barrel pro Tag erreicht.

Dass die Ölpreise in letzter Zeit im Trend gesunken sind, liegt aber vor allem an der etwas weniger brisanten Nahost-Krise. Weil die Spannungen zwischen den USA und Iran nicht mehr ganz so hoch sind, sind die Risikoaufschläge am Ölmarkt gefallen. Für Entwarnung ist es laut Fachleuten jedoch zu früh./jkr/jsl/mis

AXC0136 2020-01-17/13:23

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