NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Mittwoch gestiegen. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 112,99 US-Dollar. Das waren 1,06 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) legte um 1,41 Dollar auf 114,81 Dollar zu.

Für Auftrieb sorgt am Ölmarkt weiter die Aussicht auf eine etwas gelockerte Corona-Politik in China. Nach Wochen mit drastischen Ausgangssperren in der Wirtschaftsmetropole Shanghai sind dort den vierten Tag in Folge keine neuen Virus-Infektionen gemeldet worden. Der sehr strenge Corona-Kurs Chinas belastet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwer und dämpft die Energienachfrage.

Preisauftrieb kam auch von neuen Lagerdaten aus den USA. Der Verband American Petroleum Institute (API) meldete am Vorabend einen deutlichen Rückgang der landesweiten Erdölbestände. Am Mittwochnachmittag veröffentlicht die US-Regierung ihre wöchentlichen Bestandszahlen.

Der Brent-Preis lag jedoch weiter unter seinem am Dienstag erreichten Tageshoch von über 115 Dollar. "Offensichtlich ist die Luft auf diesem Niveau aber bei aktueller Nachrichtenlage noch zu dünn", zeigte sich Commerzbank-Experte Carsten Fritsch mit Blick auf weiteres Aufwärtspotenzial skeptisch. "Zum einen sind die Hoffnungen auf mehr Lockerungen in China und eine entsprechende Erholung der Ölnachfrage im zweitwichtigsten Absatzmarkt noch zu vage, zum anderen ist das Ölembargo der EU gegen Russland fürs Erste nochmal verschoben." Zudem sollte sich die Meldung preisbelastend auswirken, dass die USA die Sanktionen gegen Venezuela lockern könnte./jsl/bgf/jha/

AXC0196 2022-05-18/12:28

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.