Die Kurse österreichischer Bundesanleihen haben sich am Donnerstag im Späthandel uneinheitlich gezeigt. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe legte um 4 Basispunkte auf 2,89 Prozent zu. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 47 Basispunkten. Der Euro-Bund-Future gab um 0,14 Prozent auf 131,32 Punkte nach.

Inflationsdaten aus der Eurozone sprechen mit Blick auf den weiteren Zinssenkungspfad tendenziell für eine gemächlichere Gangart der Europäischen Zentralbank (EZB). Die jährliche Inflationsrate im Euroraum dürfte nach einer Eurostat-Schnellschätzung im Oktober bei 2,0 Prozent liegen, nach 1,7 Prozent im September. Analysten hatten für Oktober einen Anstieg der Teuerung erwartet. Sie waren aber im Schnitt nur von einer Inflationsrate von 1,9 Prozent ausgegangen.

Bereits zur Wochenmitte hatten Daten zum Wirtschaftswachstum positiv überrascht. "Sowohl das starke Wachstum als auch die wieder höhere Inflation sprechen gegen eine große Senkung der Leitzinsen um 50 Basispunkte auf der Dezembersitzung", kommentierte Commerzbank-Ökonom Vincent Stamer und weiter: "Von ihrem Zinssenkungskurs wird sich die EZB jedoch insgesamt nicht abbringen lassen." Der Experte erwartet daher eine Senkung um 25 Basispunkte im Dezember.

Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:

Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten)
2 Jahre  2,42    2,44   -0,02       8                       
5 Jahre  2,55    2,52   +0,03       25                      
10 Jahre 2,89    2,85   +0,04       47                      
30 Jahre 3,18    3,18   0           54                      

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