Operativ verdiente die OMV im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2019 rund ein Viertel weniger, dies vor allem wegen niedrigerer Öl- und Gaspreise. Das Ergebnis lag auch etwas unter den Erwartungen der Analysten - siehe Soll / Ist -, womit die Aktie auf die Ergebnispräsentation mit Abgaben reagierte.

Dabei konnte die OMV im vierten Quartal ihre Gesamtproduktion mit 505.000 boe/d erstmals auf mehr als die halbe Million steigern, im Gesamtjahr lag diese im Schnitt bei 487.000 boe/d und damit um 14% über dem Vorjahr. Das reichte aber nicht, um den Preisrückgang (bei Gas in etwa de Hälfte) zu kompensieren. Die 500.000 bei der Produktion soll es heuer im Jahresschnitt geben.

In Summe der vier Quartale 2019 gab es aber (teils) Rekordzahlen: Der Überschuss von 2,1 Milliarden Euro (plus 8 Prozent) bedeutet den höchsten Netto-Gewinn in der OMV-Geschichte, der Umsatz von 23,4 Milliarden Euro ein leichtes Plus zum Vorjahr. Für 2020 erwartet das Management um CEO Rainer Seele erneut ein schwieriges Umfeld mit sinkenden Ölpreisen.

Ad schwierig: Das Milliarden schwere Gas-Förderprojekt Neptun im Schwarzen Meer vor Rumänien verzögert sich weiter, auch durch die Ankündigung von ExxonMobil, seinen 50-Prozent-Anteil an dem Projekt zu verkaufen, bisher zeichne sich kein neuer Partner für die OMV ab. Bisher flossen 1,5 Mrd. Dollar in das Projekt. Sollte man sich letztlich gegen das Projekt entscheiden, müssten diese Investitionen (750 Mio. OMV) ergebniswirksam abgeschrieben werden. Verzögerungen gibt es auch beim Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2 - hier durch die US-Sanktionen.