Konsolidiertes Ergebnis 2019 der genossenschaftlichen FinanzGruppe:

gute Basis für Herausforderungen der Coronakrise

Berlin (ots) - Im Geschäftsjahr 2019 steigerte die Genossenschaftliche

FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken ihren konsolidierten Gewinn nach

Steuern auf 7,0 Milliarden Euro. Das kräftige Wachstum im Vergleich zum

Vorjahresergebnis, das 5,4 Milliarden Euro betragen hatte, ist insbesondere auf

positive Kapitalmarkteffekte und das Versicherungsgeschäft zurückzuführen,

während das klassische Bankgeschäft einen Anteil leicht unter Vorjahresniveau

zum Gewinn beisteuerte. Im Umfeld anhaltender Niedrigzinspolitik und unverändert

hoher regulatorischer Belastungen ist dies ein gutes Ergebnis. Im Kreditgeschäft

mit Privat- und Firmenkunden konnte die genossenschaftliche FinanzGruppe ihre

Bestände um 6,2 Prozent auf 844,6 Milliarden Euro steigern. Im Einlagengeschäft

erreichte sie erneut ein Wachstum der Kundeneinlagen um 4,5 Prozent auf 880,4

Milliarden Euro. Ihr bilanzielles Eigenkapital baute die genossenschaftliche

FinanzGruppe kräftig um 7,7 Prozent auf 116 Milliarden Euro aus. Diese

Kapitalausstattung schafft die erforderliche Resilienz für die Herausforderungen

der weiterhin schwer einschätzbaren Folgen der Coronapandemie.

Das laufende Geschäftsjahr 2020 ist geprägt von den Folgen der Pandemie. Die

Genossenschaftsbanken unterstützten ihre Kunden auch in dieser schwierigen

Phase. In den Monaten März bis Juni 2020 lagen die monatlichen Zuwächse der

Darlehensbestände an Privat- und Firmenkunden um rund 40 Prozent über den

Zuwächsen des Darlehensbestandes in den Monaten vor Corona. Insgesamt haben die

Genossenschaftsbanken seit Anfang März rund 17 Milliarden Euro mehr Darlehen

vergeben. "Insbesondere in Krisenzeiten zeigt sich, welche Bank ihren Kunden zur

Seite steht", erklärt Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der

Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Die genossenschaftliche FinanzGruppe hat in der Pandemie erhebliche Ressourcen

für die Förderkreditberatung, Kreditantragsprüfung und -bearbeitung des

KfW-Sonderprogramms bereitgestellt. Dies spiegelt sich in dem Marktanteil von

rund 30 Prozent bei den KfW-Corona-Förderkrediten wider. Aktuell verzeichnet die

genossenschaftliche FinanzGruppe knapp 30.000 KfW-Corona-Förderkreditanträge mit

einem Antragsvolumen von 7,7 Milliarden Euro.

"Es wäre auch sehr sinnvoll, das bestehende KfW-Förderprogramm 'ERP-Kapital für

Gründung' mit einem zu 100 Prozent haftungsfreigestellten Nachrangdarlehen über

Gründer und junge Unternehmen hinaus für alle kleinen und mittleren Unternehmen

bis 800.000 Euro zu öffnen", empfiehlt Kolak. Von der Coronapandemie geschwächte

Unternehmen benötigten zunehmend staatliche Unterstützung zur Stärkung ihres

Eigenkapitals. Kolak: "Daher sollte die Politik die Möglichkeit eines

steuerlichen Verlustrücktrags einführen und die staatlichen Rückbürgschaften und

Beteiligungsvolumina für mittelständische Beteiligungsgesellschaften erhöhen."

Mit Blick auf die anstehenden Beratungen der europäischen Staats- und

Regierungschefs zum europäischen Aufbauplan am 17. Juli dieses Jahres hofft

Kolak, dass die Beteiligten unter der deutschen Ratspräsidentschaft schnell zu

einem Kompromiss finden. Der Plan sei eine weitere wichtige Säule der

konjunkturellen Erholung. Die Zuschüsse sollten jedoch nur unter Auflagen und

Bedingungen gewährt werden. Man dürfe eine zielgerichtete Mittelverwendung und

eine deutlich frühere Tilgung der am Kapitalmarkt aufgenommenen Mittel als bis

zum Jahr 2058 nicht aus den Augen verlieren.

Ergebnisse des konsolidierten Jahresabschlusses im Detail

Der nach internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS erstellte konsolidierte

Jahresabschluss der genossenschaftlichen FinanzGruppe bildet das Geschäftsjahr

2019 der 841 Volksbanken und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und der

weiteren genossenschaftlichen Spezialinstitute sowie der DZ BANK-Gruppe und der

Münchener Hypothekenbank ab. Im Jahr 2019 erwirtschaftete die

genossenschaftliche FinanzGruppe einen Zinsüberschuss in Höhe von 18,2

Milliarden Euro knapp unter dem Niveau des Vorjahres. Der insbesondere von der

Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und damit einhergehenden

Margenverschlechterungen geprägte Rückgang konnte durch Kreditwachstum

abgemildert werden. Um 4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro konnte die

genossenschaftliche FinanzGruppe ihren Provisionsüberschuss steigern.

Haupterlösquellen waren die Vermittlung im Wertpapiergeschäft und der

Zahlungsverkehr. Mit 5,7 Milliarden Euro steuerten die Genossenschaftsbanken den

größten Anteil des Provisionsüberschusses bei. In absoluten Größen konnte der

Rückgang im Zinsüberschuss durch die Steigerungen im Provisionsüberschuss mehr

als ausgeglichen werden. Aufgrund der allgemeinen Risikoentwicklung und einer

angepassten Berechnungsmethodik zeigt die 2019 ermittelte Risikovorsorge nach

IFRS 9 eine Nettozuführung in Höhe von 832 Millionen Euro. Dagegen lag sie 2018

mit 151 Millionen Euro in einer sehr niedrigen Größenordnung.

Im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert beliefen sich die

Verwaltungsaufwendungen 2019 auf 18,1 Milliarden Euro. Der Großteil entfiel

erneut mit 10,1 Milliarden Euro auf Personalaufwendungen und mit 7 Milliarden

Euro auf Sachaufwendungen. Die Aufwand-Ertrags-Relation verbesserte sich 2019

deutlich von 69,5 Prozent auf 62,2 Prozent. Mit dem gesteigerten

Geschäftsergebnis ist auch der Steueraufwand deutlich um 800 Millionen Euro auf

3,1 Milliarden Euro gewachsen. Durch unsere dezentrale Struktur fließt der

Großteil davon direkt in einzelne Kassen der Gemeinden und Kommunen. Insgesamt

stieg der konsolidierte Jahresüberschuss nach Steuern der genossenschaftlichen

FinanzGruppe 2019 um rund 30 Prozent von 5,4 Milliarden Euro auf gut 7,0

Milliarden Euro. Die konsolidierte Bilanzsumme 2019 beträgt 1.384,1 Milliarden

Euro.

Das bilanzielle Eigenkapital wuchs kräftig um 7,7 Prozent auf 116 Milliarden

Euro. Der Kapitalaufbau erfolgte erneut primär durch Gewinnthesaurierung der

Genossenschaftsbanken, welche weiterhin rund 85 Prozent des Eigenkapitals

halten. Dies beinhaltetet auch ein Wachstum der Genossenschaftsanteile von 549

Millionen Euro. Die finanzielle Stärke der Institute der genossenschaftlichen

FinanzGruppe erlaubt es auch, ihre Mitglieder ab Herbst 2020 am guten Ergebnis

2019 zu beteiligen.

Die Kernkapitalquote inklusive der § 340f HGB-Reserven ist im Jahresverlauf

leicht um 0,1 Prozent auf 15,5 Prozent gesunken. Die Leverage Ratio, also das

Kernkapital im Verhältnis zum gesamten Geschäftsvolumen, beträgt - ebenfalls

inklusive der § 340f HGB-Reserven - unverändert 7,8 Prozent und ist damit

weiterhin über dem Niveau vieler anderer Banken. Die wirtschaftliche Stärke der

genossenschaftlichen FinanzGruppe wird auch von externer Seite bestätigt. Sowohl

Standard & Poor's als auch Fitch Ratings bewerten die genossenschaftliche

FinanzGruppe weiterhin mit der Ratingnote AA-. Das ist auch im europäischen

Vergleich eine herausragende Bewertung.

Weiteres Material unter: http://www.bvr.de/KJA

Hintergrundinformation zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken

Raiffeisenbanken:

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Sparda-Banken, die PSD Banken, die

genossenschaftlichen Kirchenbanken sowie die Spezialinstitute vereinen das

Kapital der genossenschaftlichen FinanzGruppe - einschließlich der Zentralbank

DZ BANK AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30 Millionen Kunden,

von denen 18,6 Millionen als Mitglieder Geschäftsanteile an den

Kreditgenossenschaften halten. Die Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen

Bankengruppe ist damit sehr breit und vollständig in privater Hand.

Die Zentralbank und Verbundunternehmen, zu denen neben der Bausparkasse

Schwäbisch Hall AG, der DZ HYP AG, der Union Asset Management Holding AG und der

R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener Hypothekenbank eG, VR Smart

Finanz, die TeamBank AG Nürnberg und die DZ PRIVATBANK S.A. gehören, stellen den

Volksbanken und Raiffeisenbanken Allfinanzprodukte und -leistungen zur

Verfügung, die von den Genossenschaftsbanken im Rahmen ihrer jeweiligen

Positionierung im Markt bedarfsgerecht angeboten werden können. Der BVR ist das

strategische Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen Bankengruppe und vertritt

als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und international die

Interessen der genossenschaftlichen Bankengruppe.

Der BVR betreibt ferner ein duales System der Institutssicherung. Die

100-prozentige Tochtergesellschaft BVR Institutssicherung GmbH ist amtlich als

Einlagensicherungssystem anerkannt und stellt - neben der Institutssicherung -

den gesetzlichen Auftrag sicher, im Fall einer Bankinsolvenz die Entschädigung

der Einleger nach Maßgabe des Einlagensicherungsgesetzes vorzunehmen. Die

Sicherungseinrichtung des BVR gewährleistet als zusätzliches, freiwilliges

System ebenfalls die Einlagensicherung über den Weg der Institutssicherung.

Pressekontakt:

Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)

Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und

Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin

Telefon: (030) 20 21-13 00, presse@bvr.de, http://www.bvr.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/4652533

OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban

ken

AXC0105 2020-07-15/10:30

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