OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien / Allianz-Chefberater El-Erian setzt in ...
20.05.2020 | 11:31
Allianz-Chefberater El-Erian setzt in der Krise auf Aktien von
Microsoft, Alphabet und Netflix
Berlin (ots) - Expansive Geldpolitik der Zentralbanken schafft "Zombie-Märkte" /
Warnung vor neuer Schuldenkrise in den Schwellenländern
Berlin, 20. Mai 2020 - Allianz-Chefberater Mohamed El-Erian setzt auch nach der
Erholung an den Börsen auf Tech-Konzerne in den USA und auf einen großen Anteil
Cash in seinem Depot. Mitte März habe er sich vier Kriterien für weitere
Aktienkäufe gesetzt, verriet El-Erian im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin
'Capital' (Ausgabe 6/2020). Dazu zählten starke Bilanzen, ein positiver
Cashflow, ein gutes Management und die Aussicht, dass sich die Unternehmen auch
nach der Krise gut entwickeln könnten. "Zu den Firmen, die diese Kriterien
erfüllen, gehören Microsoft, Alphabet und Netflix. Sie sind, wenn man in den
US-Aktienmarkt investiert, eine gute Chance auf Kursgewinne", sagte El-Erian.
Zwar habe er zwischenzeitlich die Aktien schon wieder verkauft, aber die drei
Tech-Konzerne seien "großartige Unternehmen". "Wenn es wieder mal eine
Preiskorrektur gibt, kann man sehr selektiv die Firmen kaufen, die sich gut
entwickeln werden", so El-Erian weiter. Um genau in diesem Fall einsteigen zu
können, bleibe er bis dahin bei Cash.
In der zur Eingrenzung der wirtschaftlcihen Folgeschäden betriebenen expansiven
Geldpolitik sieht El-Erian erhebliche Risiken. "Eines der Risiken auf diesem Weg
ist, das wir nicht nur mehr von den sogenannten Zombie-Firmen haben werden -
also Firmen, die ohne Niedrigzinsen längst vom Markt Markt verschwunden wären.
Wir werden auch mehr Zombie-Märkte haben", führte El-Erian gegenüber 'Capital'
aus.
Darüber hinaus warnte der einstige Gründer und Chef der Investmentgesellschaft
Pimco vor einer neuen Krise in den Schwellenländern durch die Corona-Pandemie
und die steigende Verschuldung. "Der Westen kann tun, "whatever it takes", die
sich schwächer entwickelnden Länder können das nicht", sagte El-Erian gegenüber
'Capital'. "Die gestiegene Verschuldung wird, und darüber wird bislang kaum
diskutiert, zu mehr Zahlungsausfällen in schwachen Ländern führen, insbesondere
in der sich entwickelnden Welt. Der Markt hat noch nicht realisiert, dass viele
Länder nicht die Widerstandsfähigkeit von Deutschland haben."
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Pressekontakt:
Stefan Schaaf, Redaktion 'Capital',
E-Mail: schaaf.stefan@capital.de
www.capital.de
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