Großbanken droht weiterer Gewinneinbruch wegen steigender

Risikovorsorge

Berlin (ots) - Ergebnisbelastung durch höhere Vorsorge für

ausfallgefährdete Kredite

Berlin, 18. Juni 2019 - Die ohnehin schwachen Gewinnaussichten

deutscher Geschäftsbanken werden durch die sich eintrübenden

Konjunkturaussichten zusätzlich belastet, da die Finanzinstitute im

Abschwung deutlich mehr Geld für ausfallgefährdete Kredite

zurückstellen müssen. Wie eine Auswertung der Geschäftsberichte von

Deutscher Bank und Commerzbank durch das Wirtschaftsmagazin 'Capital'

(Ausgabe 7/2019, EVT 20. Juni) zeigt, ist die Vorsorge für

ausfallgefährdete Kredite derzeit noch niedriger als zu Beginn der

Finanzkrise im Jahr 2007. Ein Grund für diese niedrigen Werte ist

unter anderem die jahrelange Hochkonjunktur in Deutschland.

So stellte die Commerzbank 2018 lediglich 446 Mio. Euro neu

zurück, während der Wert 2007 noch 479 Mio. Euro betrug. In der

nachfolgenden Finanzkrise stieg die Summe dann auf 4,2 Mrd. Euro an.

Bei der Deutschen Bank belief sich der Betrag im vergangenen Jahr wie

bereits 2017 auf 525 Mio. Euro. Im Jahr 2007 waren es noch 612 Mio.

Euro, in der Finanzkrise war die Summe bei der Deutschen Bank

teilweise sogar mehr als vier Mal so hoch.

"Die seit Jahren gut laufende Konjunktur führt dazu, dass die

Banken weniger Problemkredite haben und aufgrund der Vorschriften gar

nicht anders können, als die Beträge zu senken, die sie jährlich als

Vorsorge einstellen müssen", erklärte der Banken-Experte Prof. Dr.

Hans-Peter Burghof von der Universität Hohenheim gegenüber 'Capital'.

Dadurch konnten die Institute auch zumindest teilweise die

Niedrigzinsen kompensieren, die seit 2012 ihr Geschäft belasten.

So dürfte sich die ohnehin schwierige Lage deutscher Banken

angesichts der einbrechenden Konjunktur weiter verschärfen. "Höhere

Kreditrisiken könnten dazu führen, dass das Management seine

Ertragsziele verfehlt, was den Vertrauensverlust noch vergrößern

würde", warnt Stefan Best, früher Analyst bei der Ratingagentur

Standard & Poors und heute Dozent an der Wiesbaden Business School.

OTS: Capital, G+J Wirtschaftsmedien

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/8185

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:

Lukas Zdrzalek, Redaktion 'Capital' Frankfurt,

Tel. 069/79 30 07 535, Mobil 0176/81 32 90 50

E-Mail: zdrzalek.lukas@capital.de

www.capital.de

AXC0095 2019-06-18/10:46

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.