OTS: Euler Hermes Deutschland / Harter Brexit: Briten drohen knapp 14 Mrd. ...
27.10.2020 | 08:32
Harter Brexit: Briten drohen knapp 14 Mrd. EUR Exportverluste & teure
Regenschirme
Hamburg (ots) -
- Wahrscheinlichkeit für harten Brexit inzwischen bei 45%
- Briten selbst größte Verlierer - 13,7 Mrd. EUR bei Exporten in Gefahr
- Deutschland drohen mit 8,2 Mrd. EUR größte Exportverluste in der EU vor den
Niederlanden (4,8 Mrd. EUR) und Frankreich (3,6 Mrd. EUR)
- Großbritannien 2021 bei hartem Ausstieg weiter in Rezession (-5%), Pleiten
steigen um 53%
- Hohe Inflation (>5%) und Importpreise (+15%), Abwertung des britischen Pfunds
(-10%)
- Teure Treter: Preise für Schuhe und Regenschirme dürften in Großbritannien
deutlich anziehen
Der Brexit ist längst eine unendliche Geschichte. Die Wahrscheinlichkeit eines
Ausscheidens der Briten aus der Europäischen Union (EU) ohne Handelsabkommen
liegt nach Einschätzungen des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes
bei inzwischen 45% - auch wenn die Experten in ihrer aktuellen Studie als
wahrscheinlichstes Szenario weiterhin von einer Einigung in letzter Sekunde
ausgehen.
Bis zu 15% der britischen Exporte in Gefahr - es drohen Einbußen von fast 14
Mrd. EUR
"Ein harter Ausstieg zusätzlich zur Covid-19-Pandemie und der sowieso schon
schwierigen wirtschaftlichen Lage würde vor allem Großbritannien selbst sehr
hart treffen", sagt Ana Boata, Leiterin Makroökonomie bei der Euler Hermes
Gruppe. "Für die Briten stehen bis zu 15% der Exporte in die EU (Volumen) und
damit 13,7 Milliarden Euro (Mrd. EUR) auf dem Spiel. Zudem stünde bei einem
harten Brexit 2021 ein weiterer Einbruch der britischen Wirtschaft ins Haus."
Die Euler Hermes Volkswirte gehen bei einem harten Ausstieg für 2021 von einer
erneuten Rezession von -5% beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) aus sowie von einer
Inflation oberhalb von 5%, vor allem bedingt durch die mit +15% stark steigenden
Preisen von Importen sowie die starke Abwertung des britischen Pfunds gegenüber
dem Euro (-10%). Auch die Pleiten dürften in Großbritannien drastisch steigen.
Harter Ausstieg, harte Folgen: Rezession, Inflation und Insolvenzwelle
"Wir sehen mit +4% schon 2020 einen Anstieg bei den Pleiten in Großbritannien,
dessen Wirtschaft durch die Covid-19-Pandemie schon sehr gebeutelt ist", sagt
Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der
Schweiz. "Mit einem harten Ausstieg käme es 2021 allerdings zu einem
regelrechten Tsunami bei den Insel-Insolvenzen: Ein Zuwachs von voraussichtlich
53% wäre die traurige Folge im kommenden Jahr."
Auch bei einem Handelsabkommen würden die Insolvenzen 2021 mit +31% deutlich
steigen, aber zumindest würde sich das BIP mit einem Wachstum um +2,5% etwas
erholen.
Deutschlands Exporteure wären größte Verlierer in der EU vor Niederlande und
Frankreich
Steigende Preise für importierte Waren bei einem Ausstieg ohne Abkommen träfen
allerdings auch zahlreiche EU-Länder hart, allen voran Deutschland.
"In der EU stehen insgesamt Exporte in Höhe von rund 33 Mrd. EUR auf dem Spiel,
davon drohen mit 8,2 Mrd. EUR die größten Einbußen in Deutschland", sagt Van het
Hof. "Das entspricht 11,2% der Ausfuhren ins Vereinte Königreich und 0,6% der
gesamten deutschen Ausfuhren. Auch die Niederlande (4,8 Mrd. EUR) und Frankreich
(3,6 Mrd. EUR) müssten deutliche Einbußen bei ihren Exporten auf die Insel
hinnehmen."
Teure Treter: Preise für Schuhe & Regenschirme dürften in Großbritannien
deutlich anziehen
Deutlich mehr Geld müssten die Briten künftig unter anderem für Schuhe, Hüte
oder die auf der Insel praktisch unverzichtbaren Regenschirme auf den Tisch
legen. Um rund 20% dürften die Preise für diese Waren anziehen, ebenso wie für
Textilwaren, Dekorationsprodukte wie Federn oder künstliche Blumen sowie für
Tiere und Tierprodukte. Auch für Speisen und Getränke, Alkohol, Tabak oder Essig
müssen Konsumenten im Vereinten Königreich deutlich tiefer in die Tasche
greifen.
In Deutschland wären bei einem harten Brexit vor allem Exporte in den Bereichen
Transportmittel und -ausrüstungen (2,9 Mrd. EUR), Maschinenbau (1,4 Mrd. EUR),
Chemie (752 Mio. EUR), Kunststoffe und Gummi (603 Mio. EUR) sowie Metalle (540
Mio. EUR) gefährdet.
Die vollständige Studie finden Sie hier:
https://ots.de/SKHV1F
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und
anerkannter Spezialist für Kaution und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen
Betrug oder politische Risiken. Das Unternehmen verfügt über mehr als 100 Jahre
Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende Finanzdienstleistungen an, um sie
im Liquiditäts- und Forderungsmanagement zu unterstützen.
Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Euler
Hermes täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 80 Millionen kleiner,
mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die
Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
entfallen.
Mit dieser Expertise macht Euler Hermes den Welthandel sicherer und gibt den
weltweit über 66.000 Kunden das notwendige Vertrauen in ihre Geschäfte und deren
Bezahlung. Als Tochtergesellschaft der Allianz und mit einem AA-Rating von
Standard & Poor's ist Euler Hermes im Schadensfall der finanzstarke Partner an
der Seite seiner Kunden.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in über 50 Ländern vertreten und
beschäftigt rund 5.800 Mitarbeiter weltweit. 2019 wies Euler Hermes einen
konsolidierten Umsatz von EUR 2,9 Milliarden aus und versicherte weltweit
Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 950 Milliarden.
Weitere Informationen auf http://www.eulerhermes.de
Social Media CEO Blog Ron van het Hof
https://www.eulerhermes.de/presse/ceo-blog.html
Linkedin Euler Hermes Deutschland
https://de.linkedin.com/company/euler-hermes-deutschland
XING Euler Hermes Deutschland https://www.xing.com/company/eulerhermes/updates
Youtube Euler Hermes Deutschland
https://www.youtube.com/channel/UClM6TBY3iFJVXDX76FH8-cA
Twitter @eulerhermes
Hinweis bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen: Die in dieser Meldung
enthaltenen Informationen können Aussagen über zukünftige Erwartungen und andere
zukunftsgerichtete Aussagen enthalten, die auf aktuellen Einschätzungen und
Annahmen der Geschäftsführung basieren, und bekannte und unbekannte Risiken
sowie Unsicherheiten beinhalten, aufgrund derer die tatsächlichen Ergebnisse,
Entwicklungen oder Ereignisse von den hier gemachten Aussagen wesentlich
abweichen können. Neben zukunftsgerichteten Aussagen im jeweiligen Kontext
spiegelt die Verwendung von Wörtern wie "kann", "wird", "sollte", "erwartet",
"plant", "beabsichtigt", "glaubt", "schätzt", "prognostiziert", "potenziell"
oder "weiterhin" ebenfalls eine zukunftsgerichtete Aussage wider. Die
tatsächlichen Ergebnisse, Entwicklungen oder Ereignisse können aufgrund
verschiedener Faktoren von solchen zukunftsgerichteten Aussagen beträchtlich
abweichen. Zu solchen Faktoren gehören u.a.: (i) die allgemeine konjunkturelle
Lage einschließlich der branchenspezifischen Lage für das Kerngeschäft bzw. die
Kernmärkte der Euler-Hermes-Gruppe, (ii) die Entwicklung der Finanzmärkte
einschließlich der "Emerging Markets" einschließlich Marktvolatilität,
Liquidität und Kreditereignisse, (iii) die Häufigkeit und das Ausmaß der
versicherten Schadenereignisse einschließlich solcher, die sich aus
Naturkatastrophen ergeben; daneben auch die Schadenkostenentwicklung, (iv)
Stornoraten, (v) Ausmaß der Kreditausfälle, (vi) Zinsniveau, (vii)
Wechselkursentwicklungen einschließlich des Wechselkurses EUR-USD, (viii)
Entwicklung der Wettbewerbsintensität, (ix) gesetzliche und aufsichtsrechtliche
Änderungen einschließlich solcher bezüglich der Währungskonvergenz und der
Europäischen Währungsunion, (x) Änderungen der Geldpolitik der Zentralbanken
bzw. ausländischer Regierungen, (xi) Auswirkungen von Akquisitionen,
einschließlich der damit verbundenen Integrationsthemen, (xii)
Umstrukturierungsmaßnahmen, sowie (xiii) allgemeine Wettbewerbsfaktoren jeweils
in einem örtlichen, regionalen, nationalen oder internationalen Rahmen. Die
Eintrittswahrscheinlichkeit vieler dieser Faktoren kann durch Terroranschläge
und deren Folgen noch weiter steigen. Das Unternehmen übernimmt keine
Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren.
Pressekontakt:
Euler Hermes Deutschland
Antje Wolters
Pressesprecherin
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
mailto:antje.wolters@eulerhermes.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/52706/4745491
OTS: Euler Hermes Deutschland
AXC0088 2020-10-27/08:32
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.