Allensbach-Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme / Bar, Karte

oder Smartphone: So ist der Alltag an der Kasse (FOTO)

Berlin (ots) - Auch wenn Bargeld seit jeher in der Bundesrepublik fest etabliert

ist, ist Deutschland schon seit geraumer Zeit kein reines "Barzahlerland" mehr,

denn Karte und Smartphone gewinnen an Bedeutung. Inzwischen gibt knapp jeder

Zweite an, die letzten Einkäufe mit Karte beglichen zu haben. Und jeder Zehnte

der 16- bis 29-Jährigen hat seine letzten Erledigungen sogar schon mit dem

Smartphone bezahlt. Aufschluss über die aktuellen Bezahltrends in Deutschland

gibt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach unter

1.237 Personen im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme zum Bezahlen

in Deutschland.

2020: ein besonderes Jahr, auch für die Kartenzahlung

Die Kartenzahlung hat in den letzten Jahren bereits einen deutlichen Schub

erlebt: Gaben 2016 noch 66 Prozent an, grundsätzlich am liebsten bar zu

bezahlen, waren es 2019 noch 60 Prozent. In diesem Jahr sind es nur noch 52

Prozent. Die letzten Einkäufe bezahlte Anfang Juli 2020 bereits knapp jeder

Zweite (48 Prozent) mit Karte. Klare Unterschiede zwischen den Altersgruppen

gibt es jedoch weiterhin: Bei den 30- bis 44-Jährigen (61 Prozent) dominiert die

Kartenzahlung inzwischen genauso wie bei den 45- bis 59-Jährigen (54 Prozent).

Die Jugend scheint bereits einen Schritt weiter zu sein und viele sind bereit,

von der Karte auf das Smartphone zu wechseln: Zehn Prozent der 16- bis 29-

Jährigen und acht Prozent der 30- bis 44-Jährigen haben nach eigener Aussage die

letzten Einkäufe mit dem Handy beglichen. Die Ü-60-Jährigen hingegen haben noch

vorwiegend in bar bezahlt (65 Prozent). Jedoch nehmen auch hier die Werte für

die Kartenzahlung deutlich zu (von 24 Prozent in 2019 auf 35 Prozent in 2020).

Der Trend zur Karte ist eindeutig, er benötigte aber Zeit. Ganz anders sieht es

mit der Kontaktlos-Zahlung aus. Noch nie wurde eine Funktion der girocard so

schnell von Verbrauchern angenommen, wie das kontaktlose Zahlen. So gibt heute

bereits jeder Zweite an, schon einmal berührungslos bezahlt zu haben. 2019 waren

es noch 30 Prozent - erstaunliche Zuwächse in Anbetracht der Tatsache, dass die

kontaktlose girocard schrittweise erst ab 2016 eingeführt wurde. Doch viele

sehen die neue Art des Zahlens als besonders schnelles, bequemes Verfahren an

und gewöhnen sich zusehends daran.

Corona verändert das Bezahlverhalten

Ein weiterer Grund für den Schub in der Nutzung elektronischer und insbesondere

auch kontaktloser Zahlungssysteme ist die anhaltende Corona-Krise. 39 Prozent

haben nach eigenen Aussagen in den letzten Wochen deshalb bewusst häufiger mit

Karte bezahlt. Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) sagen, nach der

Corona-Krise dieses Verhalten beibehalten zu wollen.

Und das betrifft nicht nur größere Einkaufssummen, sondern auch Kleingeldbeträge

bis 25 Euro. Hier dominiert bisher noch das Bargeld mit 68 Prozent, jeder Fünfte

(21 Prozent) bezahlt diese kleineren Summen jedoch jetzt schon lieber mit

girocard, vier Prozent sogar am liebsten mit dem Smartphone. Die Kreditkarte

bildet das Schlusslicht mit drei Prozent. Als Gründe für die Zahlung mit Karte

oder Smartphone unter 25 Euro werden die einfache Handhabung genannt (83

Prozent), "es geht schnell" (79 Prozent) und "man muss nicht darauf achten,

ausreichend Bargeld dabei zu haben" (77 Prozent). Die Deutsche Kreditwirtschaft

hob in Reaktion auf die steigende Nachfrage, auch höhere Beträge berührungslos

und PIN-frei bezahlen zu können, das Limit für kontaktlose Bezahlungen ohne

PIN-Eingabe von zuvor 25 Euro auf nun 50 Euro.

Auch die Bereitschaft, mit dem Smartphone zu zahlen, steigt

Dass auch das Bezahlen mit dem Smartphone schnell und praktisch sein kann,

erkennen scheinbar immer mehr Verbraucher. Auch wenn es noch nicht alle nutzen,

finden es 41 Prozent der Befragten bereits heute modern, über das Smartphone zu

bezahlen. Jeder Fünfte (20 Prozent) hält diese Bezahlart für besonders schnell.

Die girocard ist in NFC-fähigen Android-Smartphones bereits seit 2018 verfügbar

und wird immer beliebter. Seit Kurzem können Sparkassen-Kunden die girocard auch

über Apple Pay auf ihrem iPhone benutzen. Das Smartphone kann zum Zahlen an der

Kasse - ganz genau wie die Plastikkarte - einfach an eines der ca. 755.000

kontaktlosfähigen Bezahlterminals gehalten werden. Der generelle Trend hin zu

elektronischen Zahlungssystemen scheint deshalb auch den Weg für eine wachsende

Bereitschaft zu ebnen, Mobile Payment zu nutzen. Denn fast ein Viertel (24

Prozent) kann es sich schon heute vorstellen, per Smartphone zu bezahlen.

Die beschleunigte Akzeptanz der Kontaktlosfunktion der Bürger lässt darauf

schließen, dass in Zukunft häufiger der Griff zum Smartphone und nicht ins

Portemonnaie erfolgt. Galt Deutschland beim elektronischen Bezahlen lange als

Nachzügler, ist es inzwischen in der Gesellschaft fest etabliert. Vielleicht

gehört deshalb auch das Smartphone, in jedem Fall aber das Kontaktlose Bezahlen,

an der Kasse - neben Bargeld und Karte - bald fest zu unserem Alltag.

Mehr Ergebnisse der Studie finden Sie im Exposé (https://www.initiative-deutsche

-zahlungssysteme.de/media/idz_expos_allensbach_umfrage_2020.pdf) .

Zur Studie

Die Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der

Initiative Deutsche Zahlungssysteme stützt sich auf insgesamt 1.237 Interviews

mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Die

Interviews wurden zwischen dem 3. und 16. Juli 2020 mündlich-persönlich

durchgeführt.

Zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme mit Sitz in Berlin versteht sich als

Netzwerk für Unternehmen und Institutionen, die die bargeldlosen Bezahlverfahren

der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptieren oder die hierfür notwendige

Infrastruktur bereitstellen. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitglieder und

vertritt sie gegenüber Politik und Medien. Der Verein recherchiert neue

Einsatzmöglichkeiten, initiiert Pilotprojekte und unterstützt bestehende

Aktivitäten seiner Mitglieder, insbesondere in den Bereichen Marketing, Public

Relations und Public Affairs. Bereits seit fünfzehn Jahren beschäftigt sich die

Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.

Zu den Bezahlverfahren

Rund 100 Millionen girocards von Banken und Sparkassen gibt es in Deutschland -

fast jeder Bürger hat sie in der Tasche. Immer mehr Banken und Sparkassen

ermöglichen ihren Kunden mit der girocard als Deutschlands meist genutzter

Debitkarte den neuen, komfortablen Service des kontaktlosen Bezahlens mit Karte

und Smartphone. Weiterhin sind auch die Prepaid-Systeme GeldKarte

(kontaktbehaftet) und girogo (kontaktlos) verbreitete Funktionen auf der

girocard. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.Initiative-DZ.de

Pressekontakt:

Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

Anne Ausfelder

Tel.: 030 - 21 23 42 2 - 71

anne.ausfelder@initiative-dz.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/127450/4700472

OTS: Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.

AXC0113 2020-09-08/10:21

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