Im ersten Halbjahr lief es besser denn je, u.a. auf Ebene des Konzernergebnisses, das gegenüber 2020 um mehr als 270% verbessert wurde. Der hohe Auftragsbestand spricht dafür, dass 2021 ein neues Rekordjahr wird.

Die erste Reaktion an der Wiener Börse war positiv, wenn auch etwas verhalten. Gleich nach Handelsbeginn zog die Palfinger-Aktie leicht an. Kein Wunder: Das Ergebnis der Palfinger-Gruppe konnte im ersten Halbjahr an die starken Zeiten vor dem Pandemiejahr 2020 anschließen. Der Umsatz lag mit 884,1 Millionen Euro (+21% gegenüber dem 1. HJ 2020) nahezu auf dem Rekordniveau des ersten Halbjahres 2019. Das EBIT konnte gegenüber dem Vorjahr sogar um 137,8% gesteigert werden, die EBIT-Marge lag bei 10,4% und damit auch deutlich über jener des Jahres 2019. Auch das Konzernergebnis, das sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 um 271,1% verbessert hat, lag mit 56,1 Millionen Euro deutlich über jenem des Rekordhalbjahres 2019.

In dieser Tonart soll es weitergehen. Für das Gesamtjahr peilt das Palfingerteam rund um CEO Andreas Klauser und CFO Felix Strohbichler einen Rekordumsatz von mehr als 1,75 Milliarden Euro und ein EBIT von mehr als 150 Millionen Euro an. Die EBIT-Marge wird sich nicht ganz auf der Höhe des ersten Halbjahres halten lassen, wie CFO Felix Strohbichler erklärt. Der Grund liegt in den gestiegenen Rohstoffpreisen, die sich im Ergebnis des 2ten Halbjahres etwas stärker niederschlagen werden. Gleichzeitig gelingt es Palfinger aber auch, diese Rohstoffpreiserhöhungen in Form von höheren Preisen zu kompensieren, weshalb von einer EBIT-Marge von um die 10% auszugehen ist.

Dafür, dass Palfinger das angepeilte Ziel für 2021 auch tatsächlich erreichen wird, sprechen die vollen Auftragsbücher. Auch in diesem Fall verzeichnet das Salzburger Unternehmen einen neuen Rekordstand. Felix Strohbichler: „Wir verzeichnen derzeit den höchsten Auftragsstand in der Geschichte von Palfinger, sind für das zweite Halbjahr bereits ausgebucht und nehmen schon zahlreiche Aufträge für 2022 an.“ Natürlich gibt es noch Risken, wie CEO Andreas Klauser freimütig einbekennt. Diese liegen etwa in hohem Rohstoffpreisen, möglichen Kapazitätsengpässen sowie Covid-19. In der Vergangenheit wurden diese Risken allerdings sehr gut bewältigt, so hat Palfinger etwa früher als andere Unternehmen mit einem Aufschwung gerechnet und sich frühzeitig mit Rohstoffen versorgen können, so dass das erste Halbjahr 2021 zu einem Rekordhalbjahr wurde.

Der Plan auf organischer Basis bis 2024 auf einen Umsatz von 2 Milliarden Euro zu wachsen und die durchschnittliche EBIT-Marge über den Wirtschaftszyklus hinweg bei 10% zu halten, könnte vielleicht schon etwas früher Realität werden, meint Andreas Klauser.

Bis Jahresende soll die geplante Auflösung der Kreuzbeteiligung mit SANY den finanziellen Handlungsspielraum für Investitionen und strategische Übernahmen erhöhen. Apropos Investitionen: Auch hier schreibt das Unternehmen mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro im heurigen Jahr Geschichte. Noch nie zuvor wurden in einem Jahr höhere Investitionen getätigt.

Last but not least hat Palfinger in den vergangenen beiden Jahren die Bilanzstruktur deutlich verbessert. Das Gearing, am Ende des ersten Halbjahres 2019 noch bei 96,7%, liegt nunmehr bei 57,7% und das Verhältnis von Net Debt/EBITDA wurde von 2,66 (1.HJ 2019) auf 1,63 verbessert. „Auf Basis dieser soliden Zahl würde uns jede Bank liebend gern eine Finanzierung geben,“ meint CFO Felix Strohbichler. Um dann hinzuzufügen: „So wir sie denn brauchen würden.“

Übrigens aus dem verhaltenen Anfangsgewinnen der Aktie wurde im Laufe des Vormittags mehr. Kurz nach Ende der Bilanz-Pressekonferenz notierte Palfinger an der Wiener Börse bei einem Plus von mehr als 2,5%.

Aus dem Börse Express-PDF vom 30. Juli - hier zum kostenlosen Download. 

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