An den Rohstoffbörsen geht der Höhenflug der Edelmetallpreise weiter. Am Mittwoch hat eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) Palladium erstmals mehr als 1500 US-Dollar gekostet. Der Preis erreichte ein Rekordhoch bei 1505 Dollar. Das Metall, das in der Autoindustrie zur Produktion von Katalysatoren verwenden wird, hat sich dank einer starken Nachfrage seit Beginn des Jahres um fast 20 Prozent verteuert.

Marktbeobachter stellten einen Zusammenhang zwischen dem Höhenflug des Preises für Palladium und jüngsten Entwicklungen in der Autoindustrie her. Demnach sei wegen des Diesel-Skandals die Nachfrage nach Fahrzeugen mit Benzinmotoren gestiegen, deren Abgase durch Katalysatoren begrenzt werden. Benzin-Motoren benötigen in der Produktion mehr Palladium als andere Motortypen.

Außerdem wird argumentiert, dass zunehmende politische Spannungen zwischen Russland und den USA den Preis für das Edelmetall nach oben treiben. Russland ist einer der größten Palladium-Produzenten der Welt. Neue US-Sanktionen der USA könnten die russische Produktion oder die Ausfuhren bremsen, hieß es.

Allerdings hielt Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank die Sorgen des Marktes, dass neue US-Sanktionen das Geschäft mit Palladium beeinflussen könnten, für überzogen. Seiner Einschätzung nach gibt es derzeit keinen klaren stichhaltigen Grund, der als Erklärung für den aktuellen Höhenflug des Preises dienen könnte. "Wir denken, dass schon seit einiger Zeit spekulative Finanzanleger auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind und den Preisanstieg verstärkt haben", sagte Weinberg.

Neben Palladium hat sich auch Gold in den vergangenen Tagen deutlich verteuert. Zur Wochenmitte stieg der Preis für eine Feinunze auf 1346 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit April 2018. Bereit in den vergangenen Handelstagen hatte der Goldpreis mehrfach ein jeweils neues Zehnmonatshoch erreicht. "Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten geben dem Goldpreis derzeit offenbar Auftrieb", sagte Experte Weinberg./jkr/jsl/jha/

AXC0130 2019-02-20/11:14

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