Politiker warnen parteiübergreifend vor zu hohen Erwartungen an einen EU-Impfpass. Mehrere Branchen, die besonders unter der Corona-Pandemie leiden, setzen hingegen große Hoffnungen in einen solchen Nachweis. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union verständigten sich am Donnerstag darauf, dass innerhalb der nächsten drei Monate ein europäischer Impfpass entwickelt werden soll. Unklar ist aber noch, welche Erleichterungen damit verbunden sein werden.

CDU-Chef Armin Laschet wertete die Pläne für einen solchen Impfpass vor allem als Signal für gemeinsames Handeln in Europa. Er mahnte aber in der "Rhein-Zeitung" (Samstag): "Auf Dauer dürfen wir die Menschen aber nicht einteilen in Geimpfte und Nicht-Geimpfte. Wir müssen insgesamt Grundrechtseingriffe zurücknehmen und Leben wieder möglich machen, für alle - und nicht nur für die, die geimpft sind."

Die SPD-Gesundheitsexpertin Sabine Dittmar sagte der "Welt" (Samstag): "Ein europäisches Impfzertifikat ist kein Freifahrtschein mit Privilegien für Einzelne." Der Linke-Gesundheitsexperte Achim Kessler warnte in der Zeitung, das "Spaltungspotenzial eines Impfausweises" sei enorm. Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kordula Schulz-Asche mahnte in der "Welt": "Die Frage eines europäischen Impfpasses für die Covid-19-Impfung und eine damit einhergehende Andersbehandlung Geimpfter stellt sich so lange nicht abschließend, bis die Daten verlässlich zeigen, inwieweit die Immunität anhält und ob eine Transmission des Virus durch die Impfung verhindert werden kann."/shy/DP/mis

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AXC0026 2021-02-27/09:00

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