"Süddeutsche Zeitung" zu deutsch-amerikanischen Beziehungen:

"Für die deutsche Politik bieten sich zwei Möglichkeiten. Sie kann das Durchwurschteln unter neuen, sympathischeren Vorzeichen fortsetzen. Sich freuen, dass US-Soldaten nicht abgezogen werden. Aufatmen, nicht mehr pausenlos beschimpft zu werden. Die Berechenbarkeit genießen. Und ansonsten abwarten, was Biden zuwege bringt. Die gebremste Euphorie, mit der Merkel den historischen Regierungswechsel in den USA kommentierte, entspricht ihrem Naturell, lässt aber auch befürchten, dass genau dies passieren wird. Das allerdings wäre eine sichere Methode, die eine Chance zu verpassen, an die viele schon gar nicht mehr geglaubt haben. Bidens Appell, sich zusammenzuraufen, reicht weit über Amerika hinaus, und vielleicht schadete es auch nicht, sich ein wenig von seinen Emotionen anstecken zu lassen. Das wäre dann die zweite Möglichkeit. Jetzt ist die Zeit, eine Allianz für Demokratie und Vernunft zu schmieden. Ohne sie wird die Welt nicht die sein, in der die Europäer nach der Pandemie leben möchten."/al/DP/nas

AXC0004 2021-01-22/05:35

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