Probleme bei VW: Vertrauensleute der IG Metall 'massiv besorgt'
28.05.2020 | 14:39
Die einflussreichen obersten Vertrauensleute
der IG Metall bei Volkswagen
Die Vertrauenskörper-Leitungen der deutschen VW-Werke, die eine Art Scharnier zwischen dem Betriebsrat und den in der IG Metall organisierten Belegschaftsmitgliedern sind, nannten das von vielen als rassistisch empfundene Werbevideo auf Instagram und die Anlaufprobleme beim Golf 8 als Beispiele. "Für uns ist das Maß inzwischen unerträglich", erklärten sie. "Mittlerweile ist ein Zustand erreicht, in dem sich immer mehr Kolleginnen und Kollegen für ihren Arbeitgeber schämen und ihn teilweise sogar verleugnen."
Der Umgang mit solchen Themen sei kommunikativ ein "Desaster". Es gebe "eine ganze Kette von Managementfehlern, die uns viel Geld kosten, unsere Imagewerte weiter nach unten ziehen und die bei den Beschäftigten den Eindruck hinterlassen, dass dem aktuellen Vorstand von Volkswagen die Dinge zunehmend entgleiten". Die Führung wurde aufgefordert, nun klar Stellung zu beziehen: "Wer von Ihnen trägt hier die Verantwortung dafür, dass wir Technik und Marketing wieder in den Griff bekommen? Wer übernimmt die Verantwortung für das Produktdesaster unserer aktuellen Modellpalette?"
Am Nachmittag trafen sich die Mitglieder des VW-Aufsichtsrats in Wolfsburg. Dabei sollte es dem Vernehmen nach auch um die anhaltenden Probleme beim Golf 8 gehen. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte zu dem heftig umstrittenen Werbevideo gesagt: "Dieses Thema wird sicher noch ein Nachspiel in den Gremien haben."
Die IG-Metall-Vertrauensleute erklärten: "Wir fürchten um den Kern unserer DNA, wonach Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung gleichrangige Unternehmensziele sind." Die aktuelle Generation des Golf mit ihren Software-Probleme "versagt auf ganzer Linie"./jap/DP/men
ISIN DE0007664039
AXC0254 2020-05-28/14:39
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.