Der mögliche Verkauf des Hildener Diagnostikkonzerns Qiagen löst Unbehagen aus. Einer der Gründer der Firma, der Biophysiker Detlev Riesner, warnte vor einem Personalabbau in der Konzernzentrale in Hilden bei Düsseldorf als Folge einer solchen Transaktion. "Wie stets bei Übernahmen besteht die Gefahr, dass ein Investor die Zentrale schließt oder verkleinert, um Kosten zu sparen und Synergien zu heben", sagte der emeritierte Professor der "Rheinischen Post". Er hoffe sehr, dass ein Investor am Standort Hilden festhalten würde. "Diese Ballung an Forscher-Kompetenz und Biotech-Erfahrung sollte man nicht leichtfertig aufgeben."

Der Gendiagnostik- und Biotechkonzern startete 1984 als Ausgründung der Düsseldorfer Universität, Riesner war damals Professor an der Hochschule. Ursprünglich sollte das Unternehmen Diagen heißen als Abkürzung für Diagnostik und Genetik. Da aber bereits eine andere Firma so hieß, entschied man sich für Qiagen als Namen. Der Konzern hat aus rechtlichen Gründen seinen Zentralsitz mit relativ wenigen Mitarbeitern im niederländischen Venlo, der größte Standort ist Hilden mit 1300 Beschäftigten. Riesner saß lange im Aufsichtsrat des Unternehmens, schied aber vor einigen Jahren aus dem Gremium aus.

Der Konzern kam 2018 auf einen Jahresumsatz von 1,5 Milliarden Euro, weltweit hat die Firma 5200 Mitarbeiter. Als möglicher Käufer kommt der US-Technologiekonzern Thermo Fisher Scientific in Betracht.

Als Reaktion auf die Äußerungen von Riesner sagte ein Firmensprecher: "Im Falle eines Verkaufs würden die Hildener Produkte und Entwicklungen weiterhin eine wichtige Rolle spielen in einem neuen Konzern." Qiagen stellt zum Beispiel Instrumente für Labore her sowie sogenannte Verbrauchsmaterialien für DNA-Tests, damit sind unter anderem Pipettenspitzen und Probenröhrchen gemeint./wdw/DP/men

 ISIN  NL0012169213

AXC0155 2019-11-22/12:56

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