Qiagen - Übernahmefantasie ist noch nicht ausgereizt
30.07.2020 | 09:06
Am 03. März hatte der amerikanische Technologiekonzern Thermo Fisher ein Übernahmeangebot für das deutsche-niederländische Biotechnologieunternehmen Qiagen in Höhe von 39 Euro pro Aktie abgegeben. Damals sprang die Aktie von 31 Euro auf über 38 Euro nach oben. Vor zwei Wochen erhöhte Thermo Fisher das Angebot auf 43 Euro je Aktie. Bereits im Vorfeld war das Wertpapier auf über 40 Euro gestiegen. Gestern stieg Qiagen um 1,7 Prozent bis auf einen Schlusskurs von 42,70 Euro an.
Ob das bereits das Ende der Kursfantasie im Rahmen der Übernahme bedeutet, darf indes bezweifelt werden. Denn bislang hat erst ein Bruchteil der Aktionäre das Übernahmeangebot akzeptiert. Erforderlich wäre jedoch eine Akzeptanz von zwei Dritteln der Eigentümer. Inzwischen haben sich auch bereits zwei Großaktionäre gegen die Übernahme ausgesprochen. Diese taxieren den fairen Wert von Qiagen auf bis zu 52 Euro. Damit sind zwei mögliche Szenarien denkbar. Zum einen könnte Thermo Fisher das Angebot nochmals aufstocken. Dieses Szenario wird aktuell durch die Charttechnik bestätigt. Denn die Aktie ist mit dem jüngsten Aufwärtsimpuls auf das höchste Kursniveau seit fast 20 Jahren ausgebrochen. Das Allzeithoch stammt übrigens vom Juli 2000 und befindet sich bei 63,66 Euro. Sollte Thermo Fisher dagegen von der Übernahme abrücken, dann könnte der Kurs von Qiagen erneut kräftig korrigieren. In diesem Fall wäre sogar ein Rücksetzer bis zur 200-Tage-Linie im Bereich von 35 Euro denkbar. Die Markttechnik deutet dagegen auf weiteres Aufwärtspotenzial hin. Denn die Indikatoren befinden sich aktuell in allen Zeitebenen in der Kaufzone.
DADAT