Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat von der US-Ratingagentur Fitch die Quittung für den Rauswurf des Notenbankchefs am Wochenende erhalten. Das Institut senkte die Einstufung für die Kreditwürdigkeit des Landes um eine Stufe von "BB" auf "BB-", wie aus einer am späten Freitagabend veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Damit sackt das Land noch tiefer in den "Ramschbereich" ab, wo im allgemeinen nur noch spekulativ eingestellte Investoren zugreifen. Zudem kann es noch weiter nach unten gehen, denn den Ausblick behielt Fitch mit "Negativ" bei.

Zur Begründung für den Schritt verwies die Agentur explizit auf die Absetzung von Murat Cetinkaya als Chef der türkischen Zentralbank. Diese Maßnahme beschädige das ohnehin schon angeschlagene inländische Vertrauen, hieß es. Zudem werde damit der Kapitalfluss in die Türkei gefährdet. Seit Monaten hatte Erdogan die Zentralbank unter Druck gesetzt und niedrigere Zinsen verlangt. Entgegen der gängigen Wirtschaftslehre ist er der Auffassung, dass ein hoher Leitzins nicht ein Mittel gegen die Inflation ist, sondern eine Ursache./he

AXC0240 2019-07-12/22:28

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