Es ist eine der größten Sensationen, die die Champions League seit Langem zu bieten hatte. Sheriff Tiraspol, moldawischer Meister, demütigt das große Real Madrid im erst zweiten CL-Gruppenspiel der Vereinsgeschichte im Bernabeu-Stadion mit 2:1 (1:0). Spielbericht >>> Im ersten Königsklassen-Spiel nach 580 Tagen in Reals kultiger Heimstätte herrschte bei den Zuschauern blankes Entsetzen. Mit 67:33 Prozent Ballbesitz und 31:4 (!) Torschüssen, 12:3 aufs Tor, haben die Madrilenen genügend Aufwand betrieben, schlichen jedoch trotzdem als peinlich berührte Verlierer vom Platz. Unter ihnen auch ÖFB-Teamspieler David Alaba, der beim 0:1 seinen Gegenspieler aus den Augen verlor und auch beim 1:2 im Strafraum den Assistgeber zum Traumtor nicht hindern konnte. Trainer Carlo Ancelotti hadert: "Wir sind mher als besorgt, wir sind traurig. Wir haben mit Intensität und Engagement gespielt. Wir haben wegen der kleinen Details verloren. Die Mannschaft hat gut gespielt. Wir könnten auf den letzten Metern genauer sein, aber das ist schwer zu erklären." Das Spiel könnte jedoch Warnung für die weiteren Aufgaben sein, so der Chefbetreuer: "Die kleinen Details haben uns das Spiel gekostet und es kann eine Lektion für die Zukunft sein. Es war eine Niederlage, die wir nicht verdient haben." Casemiro: "Das ist Fußball" Emilio Butragueno, Direktor für Institutionelle Beziehungen bei Real, meinte danach: "Es ist überraschend, dass wir verloren haben, aber das ist die Champions League. Hier zählen alle Details, alle Spiele haben ihre Schwierigkeiten." Nachsatz: "Wir hätten schon einige Tore schießen können. Das Team hat es nicht verdient, zu verlieren." Der brasilianische Mittelfeldmotor Casemiro konnte es nach dem Schlusspfiff nicht fassen. "Das ist Fußball. Sie haben zweimal aufs Tor geschossen und zwei Tore erzielt. Wir haben zwanzig oder mehr gehabt", kannte dieser die Statistik scheinbar nicht genau. "Wir müssen vorsichtiger sein, aber es gibt halt Möglichkeiten, ein Spiel zu verlieren." Trotzdem will Casemiro niemandem einen Vorwurf machen, im Gegenteil. Er lobt sogar das Real-Spiel: "Wir haben einen guten Job gemacht, ihr Torhüter musste viele Paraden zeigen. Sie müssen sich bei ihm bedanken." Seiner Meinung nach habe Real gut angefangen, das Spiel zu jeder Zeit kontrolliert und sich viele Chancen herausgespielt. "Dieses Jahr haben wir manchmal schlecht gespielt und gewonnen, aber dieses Mal waren wir besser. Wenn man nicht trifft, kann das passieren." Casemiro bemüht jedoch die Hoffnung und ist sich sicher, dass noch nichts verloren ist und auch der Gruppensieg noch in Reichweite ist. "Es geht nicht darum, wie es beginnt, sondern wie es endet."