Hinter dem Begriff CoCo-Bonds stecken Contingent-Convertible-Anleihen, also Wandelanleihen, die von einem bestimmten Ereignis, dem sogenannten Trigger, abhängen; beispielsweise dem Absinken der Eigenkapitalquote einer Bank unter ein gewisses Niveau. In diesem Moment wird dann das Fremdkapital der Bank automatisch in Eigenkapital umgewandelt. Diese hybriden Anleihen machen Fremdkapitalgeber im Falle einer Wandlung zu Aktionären und verbessern die Eigenkapitalausstattung des Emittenten. Ohne Auslösung der Wandlung läuft die CoCo-Anleihe normal weiter, bis sie am Ende ihrer Laufzeit getilgt wird. Im Unterschied zur herkömmlichen Wandelanleihe wird automatisch gewandelt und es gibt kein Umtausch- oder Wahlrecht des Investors. Infolge der Finanzkrise ab 2007 wurden CoCo-Anleihen für große Finanzinstitute diskutiert, um künftige Schieflagen systemrelevanter Banken besser in den Griff zu bekommen. „Typischerweise werden CoCos von europäischen Großbanken emittiert. Diese Emittenten zeichnen sich heute in aller Regel durch eine hohe Schuldnerqualität und gute Profitabilität aus. Auf Firmenebene weisen die emittierenden Großbanken im Durchschnitt ein Rating von A+ aus, während eine durchschnittliche CoCo-Anleihe mit BB bewertet wird“, sagt Daniel Björk, der seit 2012 bei Swisscanto Invest als Senior Portfolio Manager tätig und für CoCo-Fonds und Mandate sowie Corporate Bond Fonds zuständig ist. „Die hohe Schuldnerqualität der emittierenden Großbanken auf der einen, und die attraktiven Kupons der nachrangigen CoCo-Anleihen auf der anderen Seite, machen diese Anlageklasse zu einem gefragten Rendite-Booster“.

Für Jan Sobotta, Leiter Wholesale Deutschland, Österreich & Liechtenstein, ist es vor allem die derzeitige Zinsphase, die für derartige Bonds spricht: „Ich nominiere unseren Swisscanto (LU) Bond Fund CoCo AAH EUR, um zu zeigen, dass auch in dieser schwierigen Nullzinsphase immer noch sehr gute Renditen mit Zinsen verdient werden können, sofern ein Anleger das Risiko tragen kann und seine Asset Allokation optimieren will.“

Im Rahmen der Regulierung rund um Basel III nehmen die Eigenkapitalanforderungen für Banken zu. Björk glaubt, dass diese zusätzliche Regulierung für CoCo-Investoren von Vorteil ist, weil dadurch die Wahrscheinlichkeit abnimmt, dass es bei CoCos zu einem Trigger-Event kommt. „Der CoCo-Investor kann so von den hohen Kupons profitieren - bei moderatem Risiko aufgrund der soliden Bilanzen und Geschäftsmodelle der Banken.“

Ansatz. Der Fonds ist für Anleger geeignet, die mindestens einen mittelfristigen Anlagehorizont haben, eine renditesteigernde Ergänzung im Portfolio möchten, von den hohen Kupons der CoCos profitieren wollen und eine Risikotoleranz mitbringen, die ausreicht, das Verlustrisiko der Anlageklasse zu tragen. Der Portfoliomanager betreibt eine sorgfältige Auswahl der CoCo-Bonds und passt das Portfolio aktiv an das aktuelle Marktumfeld an. Die Fremdwährungsanlagen werden gegenüber der Referenzwährung abgesichert. Per Ende Oktober war man vor allem in CoCo-Anleihen europäischer Großbanken investiert, der durchschnittliche Kupon lag bei 5,79 Prozent. Unter den größten Schuldnern fanden sich Banco Santander, HSBC Holdings, BNP Paribas, UniCredit und Lloyds Banking Group.

Erfolg. Auf Jahressicht legte die Anlageklasse der CoCo-Anleihen gemäß der Benchmark ICE BofAML Contingent Capital Index 10,5 Prozent zu, der Swisscanto (LU) Bond Fund CoCo erzielte in diesem Zeitraum eine Rendite von 11,48 Prozent (per Ende Oktober). 

INFO Swisscanto (LU) Bond Fund CoCo

ISIN: LU1057798107 (A)*

Fondstyp: Anleihefonds

KAG: Swisscanto Invest (LU)

Auflage: 31.05.2011

Fondsvol.: 426,09 Mio. Euro

Währung: EUR

Ausgabeaufschlag: max. 3,0%

Verwaltungsgeb.: 1,55 % p.a.

Rücknahmepreis: 108,63 EUR

Performance -12M: 16,62%

Total Expense Ratio (TER)**: 1,61%

*Ausschütter

**jährlich anfallende Kosten in % des Fondsvermögens

Mehr gibt’s hier