Rendite mit Stil: Warum Kunst eine unterschätzte Kapitalanlage ist
13.11.2024 | 17:16
In Deutschland investieren Privatpersonen hauptsächlich in Immobilien, Aktien und Fonds. Laut einer Umfrage von Statista 2022 legen rund 44 % der Deutschen ihr Geld in Immobilien an, gefolgt von 33 % in Aktien und 15 % in anderen Finanzderivaten. Kunst bleibt in Deutschland hingegen eine Nischeninvestition, mit nur etwa 3 % Anteil. Dabei bietet Kunst interessante Renditechancen und kann sich langfristig als wertstabil erweisen.
Überraschende Wertsteigerungen auf dem Kunstmarkt
Der Kunstmarkt überrascht immer wieder mit Wertsteigerungen, die weit über Erwartungen hinausgehen. Werke, die ursprünglich für wenige Hundert oder Tausend Euro gekauft wurden, erzielen teilweise Millionenpreise. Ein Beispiel ist das digitale Kunstwerk „Everydays: The First 5000 Days“ von Beeple. Ursprünglich ein Nischenwerk, erreichte es bei einer Auktion 2021 einen Rekordpreis von 69 Millionen Dollar. Das weltweite Interesse stieg sprunghaft. Plötzlich wollten zahlreiche Menschen Kunst online kaufen. Laut dem Hiscox Online Art Trade Report 2021 erreichten die Online-Kunstverkäufe in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 einen Rekordwert von 7,9 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 72 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Kunst als Alternative zu traditionellen Anlagen
Im Vergleich zu Wertpapieren oder Immobilien bietet Kunst nicht nur potenzielle Rendite, sondern auch einen ästhetischen Mehrwert. Während Aktienmärkte Schwankungen unterliegen, zeigt Kunst oft eine höhere Wertstabilität. Durch die Seltenheit und den kulturellen Wert behalten Kunstwerke über lange Zeiträume ihren Wert. Das macht sie besonders attraktiv für Sammler und Investoren, die auf langfristige Anlagen setzen.
Einzigartigkeit als wertsteigernder Faktor
Die Einzigartigkeit von Kunstwerken trägt maßgeblich zu ihrem Marktwert bei. Werke etablierter Künstler wie Pablo Picasso, Claude Monet und Andy Warhol haben über Jahrzehnte hinweg signifikante Wertsteigerungen erfahren. Laut dem Artprice100® Index, der die Preisentwicklung der 100 bedeutendsten Künstler auf dem Kunstmarkt abbildet, verzeichneten diese Künstler kontinuierliche Wertzuwächse.
Ein Beispiel für die hohe Nachfrage nach einzigartigen Kunstwerken ist der Verkauf von Monets "Meules" im Jahr 2019. Das Gemälde erzielte bei einer Auktion einen Preis von rund 111 Millionen US-Dollar und wurde damit zum wertvollsten je versteigerten Werk des französischen Impressionisten.
Vergleich von Kunstinvestments mit Aktien und Anleihen
Im Vergleich zu Aktien und Anleihen verläuft die Wertentwicklung von Kunstwerken langsamer, dafür jedoch stetiger. Während Aktienmärkte oft volatil reagieren, zeigt Kunst eine gleichmäßige Preissteigerung über die Jahre. Laut dem „Art Market Report“ von Art Basel und UBS stieg der globale Kunstmarkt 2021 um etwa 29 % im Vergleich zum Vorjahr. Solche Wachstumsraten sind bei Wertpapieren in Krisenzeiten selten zu erwarten. Viele Kunstinvestitionen entkoppeln sich von wirtschaftlichen Schwankungen und sind widerstandsfähiger gegenüber Konjunkturzyklen.
Auch mit kleinem Budget zum Kunst-Investor werden
Auch ohne hohe Investitionssummen ist der Einstieg in den Kunstmarkt möglich. Kunstmessen und Online-Plattformen bieten eine breite Auswahl an erschwinglichen Werken, von Gemälden über Grafiken bis hin zu Skulpturen. Sammler können hier mit weniger Kapital investieren und dennoch Stücke mit Potenzial erwerben. Auch limitierte Auflagen von Kunstwerken, wie Lithografien oder Drucke, bieten eine kostengünstige Alternative zu Originalen und ermöglichen den Zugang zu Kunst, die unter Sammlern und Anlegern wertgeschätzt wird. Ein gezielter Blick auf den Kunstmarkt ermöglicht es, Talente frühzeitig zu entdecken und langfristig von der Wertentwicklung dieser Werke zu profitieren.