Gestiegene Rohstoff- und Energiepreise haben die Ertragslage der börsennotierten Linz-Textil-Gruppe im ersten Halbjahr 2022 stark belastet. So seien die Kosten für Strom gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 um 140 Prozent gestiegen. Dass die Linz Textil in der ersten Hälfte 2022 mehr Umsatz als im ersten Halbjahr 2021 gemacht hat, ist laut Management vor allem gestiegenen Verkaufspreisen und kaum höheren Absatzmengen geschuldet. Der Gewinn war rückläufig.

Während der Umsatz um 7,7 Prozent von 46 Mio. Euro auf 49,56 Mio. Euro stieg, sank das Ergebnis vor Steuern um 755.000 auf 2,37 Mio. Euro. Das geht aus dem aktuellen Halbjahresbericht hervor. Im Segment "textile Fertigfabrikate" ist der Umsatz sogar leicht gesunken, was die Linz Textil auf eine "stark rückläufige Frequenz im Bereich des stationären Einzelhandels" zurückführt. Man habe die Auslastung bis Herbst aber durch stärkere vertriebliche Aktivitäten abgesichert.

Bei den textilen Halbfabrikaten gebe es zwar Umsatzzuwächse, die aber auf die Preisentwicklung statt auf die Absatzmenge zurückzuführen seien. Dennoch sei die Auftragslage in diesem Bereich nach wie vor solide. In der Baumwollspinnerei in Landeck wurde die Produktionskapazität im Mai strompreisbedingt reduziert, weitere Maßnahmen in diese Richtung werden nicht ausgeschlossen.

Die größte Herausforderung für die zweite Jahreshälfte sieht das Management in der mangelnden Planbarkeit sowohl auf der Absatz- als auch auf der Kostenseite. Dieser Entwicklung wolle man mit "eiserner Kostendisziplin" begegnen. Negativ auf die Ertragslage des zweiten Halbjahres auswirken dürfte sich eine ungeplant notwendig gewordene Bodensanierung in der ehemaligen Spinnerei in Linz, die derzeit als Lagerhalle vermietet ist.

ver/kan

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