Der Goldpreis nimmt derzeit das stärkste Quartalsplus seit vier Jahren ins Visier. Am Dienstagvormittag notierte der Goldpreis in London mit 1.771,74 US-Dollar je Feinunze (31,10 Gramm). Am Vortag lag der Goldpreis zum Handelsschluss nur knapp darüber bei 1.772,74 Dollar.

Mit diesem Preisniveau steuert der Goldpreis einen Quartalsgewinn von gut 12 Prozent an, das wäre das größte Quartalsplus seit 2015. Profitieren dürfte der Goldpreis von Ängsten vor einer zweiten Coronavirus-Infektionswelle und einer anziehenden Inflation durch die billionenschweren Konjunkturhilfen von Notenbanken und Staaten.

Wie schon beim starken Quartalsanstieg von gut 16 Prozent vor vier Jahren, dürfte vor allem eine starke Investmentnachfrage die Goldpreise antreiben, schreiben die Analysten der Commerzbank. Der damalige Anstieg war allerdings einer Verlustrecke von sechs Quartalen gefolgt und begann von einem sehr niedrigen Niveau.

"Der Quartalsanstieg diesmal ist dagegen bereits der siebente in Folge und setzte von einem deutlich höheren Niveau ein", schreiben die Experten. Der starken Nachfrage nach Gold als Anlageform dürfte allerdings eine derzeit schwache physische Nachfrage gegenüberstehen wie aktuelle Daten aus Asien zeigen.

Der Brent-Ölpreis ist am Dienstag im frühen Handel gefallen. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Nordsee-Ölsorte Brent notierte gegen 11.00 Uhr in London mit einem Minus von 0,79 Prozent bei 41,38 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Für Abgabedruck dürfte nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten eine mögliche Lösung der Ölblockade in Libyen sogen. Zudem dürften die teilweise wieder steigenden Corona-Infektionszahlen weiter verunsichern.

Die Notierungen gaben aber nur leicht nach, nachdem sie zum Wochenauftakt von besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten profitiert hatten und kräftig gestiegen waren. Am Montag hatten überraschend solide Daten vom US-Immobilienmarkt für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt.

Dagegen konnten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China am Dienstag zunächst keinen weiteren Auftrieb verleihen. Beobachter sprachen von einer leichten Gegenbewegung am Ölmarkt.

Im Juni hatte sich die Stimmung von chinesischen Einkaufsmanagern in der Industrie und im Bereich Dienstleistungen besser als erwartet gezeigt. Die Stimmungsdaten deuten auf eine anhaltende Erholung in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nach dem Corona-Einbruch hin. Daten zur Stimmung von Einkaufsmanagern werden an den Finanzmärkten in der Regel stark beachtet.

Der Preis für OPEC-Öl ist zuletzt etwas zurück gekommen. Wie das OPEC-Sekretariat in Wien am Dienstag bekannt gab, wurde der Preis am Montag bei 37,33 Dollar je Barrel festgelegt. Am Freitag hatte das Barrel 37,99 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

mik/sto

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