Nach dem starken Einbruch am Vortag haben sich die Ölpreise am Freitagvormittag zunächst stabilisiert. Gegen 11.00 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 37,85 US-Dollar und damit um 0,42 Prozent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der nordamerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 0,68 Prozent auf 36,43 Dollar.

Der gestrige Abverkauf bringe die OPEC und ihre Verbündeten (OPEC+) in Zugzwang, kommentierten die Experten der Commerzbank. Denn sie müssten nun entschieden reagieren. Ansonsten riskierten sie einen noch stärkeren Rückgang. Allerdings gab sich Analyst Eugen Weinberg wenig optimistisch und meinte, die Aktionen der OPEC+ dürften ins Leere laufen. Er sehe "die OPEC+ aktuell machtlos, wobei der Ölpreis vor allem im Sog der Finanzmärkte gefangen bleiben dürfte."

Der Preis für OPEC-Öl ist am Donnerstag gefallen. Wie das OPEC-Sekretariat in Wien am Freitag mitteilte, wurde der Preis am Vortag mit 37,12 US-Dollar pro Barrel festgelegt. Am Montag hatte ein Barrel noch 38,42 Dollar gekostet. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Der Goldpreis zeigte sich heute Vormittag mit leichten Aufschlägen. Gegen 11.00 Uhr kostete die Feinunze (31,10 Gramm) mit 1.874,97 Dollar rund 0,34 Prozent mehr als am Donnerstag. Mit Blick auf die gestrige EZB-Sitzung sprach Commerzbank-Experte Daniel Briesemann von "keiner Auswirkung auf den Goldpreis". Allerdings könnte er von etwaigen Anpassungen beim PEPP-Anleihenkaufprogramm im Dezember "als wertstabile Anlage profitieren".

sto/ger

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