Die Ölpreise haben am Dienstag erneut deutlich nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 11.00 Uhr 71,43 US-Dollar, was einem Abschlag zum Vortagesschluss von 2,74 Prozent entspricht. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 3,65 Prozent auf einen Preis von 68,27 Dollar.

Für Abgabedruck sorgen vor allem die Aussagen des Moderna-Chefs, Stephane Bancel, in der "Financial Times", dass bestehende Impfstoffe mit der Omikron-Variante ihre Probleme haben dürften und es länger dauern dürfte, bis angepasste Vakzine in ausreichendem Umfang hergestellt werden könnten. Das Interview nährte Ängste vor möglichen Mobilitätseinschränkungen und damit einer geringeren Nachfrage nach Öl.

"Vor diesem Hintergrund wächst der Druck auf die OPEC+", meint der Commerzbankanalyst Carsten Fritsch in einem Kommentar. "Diese wollte eigentlich bei ihrem Treffen in zwei Tagen die Erhöhung der Ölproduktion im Jänner um weitere 400 Tsd. Barrel pro Tag bestätigen. Angesichts der jüngsten Marktentwicklung ist dies aber kaum noch vorstellbar." Zudem hätten die USA angekündigt, ihre strategischen Ölreserven weiterhin freigeben zu wollen.

Der Preis für ein Barrel OPEC-Öl ist am Montag erneut gefallen. Dieser wurde mit 74,20 US-Dollar festgelegt, wie das OPEC-Sekretariat am Dienstag mitteilte. Am Freitag lag der Preis noch bei 76,09 Dollar. Der OPEC-Preis setzt sich aus einem Korb von zwölf Sorten zusammen.

Von der Unsicherheit an den weltweiten Finanzmärkten profitiert unterdessen das Gold. Das als sichere Anlage geltende Edelmetall verteuerte sich in London um 0,57 Prozent auf 1.796,96 US-Dollar die Feinunze (31,10 Gramm).

spo/ger

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